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Donnerstag, 31. August 2017

Nur ein Wurf

Zufallsspiele

Mit geschlossenen Augen greift jemand nach dem Würfel, der vorne auf dem Tisch liegt. Die Auswahl erscheint schier unmöglich, jede einzelne Quote liegt so wild verstreut, dass es Kopfschmerzen bereitet, nur einige Möglichkeiten auszurechnen. Ein kleiner Wurf kann alles verändern und mit dem Rückstoß zudem jegliche Aussichten auf Veränderung zunichtemachen. Vielleicht sollte diese Entscheidung gefällt werden, um den nächsten Zug gezielt in die Bahn zu lenken, die gewünscht ist.Aber schon ist auch diese Wahl vergeblich.

Vergessen trübt die Sinne und löscht die Pfade aus, die noch vor einem gelegen hätten. Jeder Schritt verstärkt den Schein, dass die Realität, der man innewohnt, die ist, in der man immer wohnen wollte. Furcht pulsiert durch den Körper, als ein weiterer Wurf wieder wie Dominosteine Konsequenzen nach sich zieht. Regentropfen auf nackter Haut, eine Nacht in der fremden Umgebung, jede Wahl stößt andere Steine um. Welche Zahl liegt oben? Diese Taten werden wieder neue Realitäten schaffen.

Verstand und Gedanke bedingen sich, relativ misst sich dagegen die Zeit und der Raum aus. Beziehungen verflechten sich zu bedeutungsvollen Konstrukten, verleihen einer möglichen Realität mehr Raum als der anderen. Gefühle speisen die nächste Spielrunde, heizen die Bedeutung der Entscheidung an. Dabei verliert nach und nach jedes Spiel die Wahrheit, ein scharfer Geist selbst genießt das Spiel mit dem Leben und der eigenen Existenz, misst seine eigenen Möglichkeiten gegen die eines größeren Ganzen. Doch am Ende bleibt nicht viel.

Jeder Wurf, in der Vergangenheit voller Emotion aufgenommen, wirkt nun wie ein billiger Zaubertrick, ein fades Duell mit dem Zufall, der aber gegen jeden Täuschungsversuch und Taschenspielertrick seines Gegenübers gefeit ist und voller Absicht in Sicherheit wiegt. Erst wenn die Würfel und Karten in eine bestimmte Richtung führen, gibt sich der Zufall zu erkennen, bricht lachend die zurückliegenden Brücken ab und lässt die einzige Entscheidung bald schon wie ein unausweichliches Schicksal erscheinen. Selbst der stärkste Geist zerbricht irgendwann an dem Gefühl, eine Wahl ausgelassen zu haben, einem anderen Leben gefolgt zu sein, dass nicht wirklich beabsichtigt gewesen ist.

Leben an sich ist eben nicht mehr als nur ein Wurf, dessen erste Treffer genauso Zufall sind wie die Siege und Verluste und allgemein Ereignisse, die darauf folgen...

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