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Donnerstag, 28. Januar 2016

Who's there?

Wer ist da?

Wer ist da?, fragt die Stimme im Kopf furchtsam. Gedanken strömen ein und aus, Konzepte entstehen, Strukturen im stetigen Wandelprozess. Noch rührt sich nichts. Bis ein Schemen in den Kegel des zarten Hauchs der Grübelstimme tritt. Bist du...? Das Wesen erhält Konturen und Züge, manifestiert sich zu einer wahren Gestalt. Ein Name rauscht über die blasse Fläche, ebnet und passt die Form dem Gedanken an, der sie schafft. Die Stimme im Kopf betrachtet fasziniert, wie die geheimnisvolle Figur zu einem Charakter mit Persönlichkeit heranreift. Oh, du bist ja... Kurzes Haar, strahlende Augen, ein sanftes Lächeln, aber... ein Schatten liegt über dem Schemen. Onkel, warum siehst du so komisch aus? Schmerz füllt die Hülle des Stimmchens, sendet ein stechendes Prickeln in den Körper. Der kleine Hauch krümmt sich auf dem Boden zusammen. Schnappt nach Luft, fühlt sich wie ein Fisch gefangen im Goldfischglas. Ohne Raum. Ohne Freiheit. Doch sehnt sich zugleich nach dem mysteriösen Wesen, das dort vorne noch immer steht. Onkel... Die Tränen lassen sich beinahe aus der piepsigen Stimme heraushören.
Die neu geschaffene Kreatur kommt leise heran. Streicht behutsam über den zitternden, verkrampften Leib des Hauchs. Ich... bin die Liebe... und der Hass. Wie ein Pfeil schießt der Schemen davon. Die Überreste und Fetzen seiner Existenz aber werden die Stimme nicht verlassen. Mühsam kämpft sich das Kleine wieder hoch. Sieht sich mit neu erwachendem Interesse um. Die Gedanken schaffen unentwegt, doch sie ändern nie ihre eingeschlagene Richtung. Die nervöse Stimme schleicht angespannt umher, wartend. Der stechende Schmerz ist längst Teil der Persönlichkeit des Hauchs geworden. Bis im Lichtkreis eine neue Gestalt erscheint.
Wer...wer ist da?

Samstag, 23. Januar 2016

Durch das Unterholz

Der Ruf der Wälder

In manchen Nächten steht der Mond strahlend blauweiß am Horizont. Sein weiches, sanftes Schimmern sendet eugentümliche Rufe durch die dunklen Wälder, die sich vor den Bezirken der Stadt befinden. Ein ruhiger Atem begleitet den Träumenden. Doch... wie eine Puppe wird er angezogen von dem satten Leuchten, sein Herzschlag beschleunigt sich, während er dem gleißenden Gesang des Mondes folgt.
Tiefer und tiefer hinein in die schwarzen Bäume, die sich im böigen Wind zart bauschen. Der Untergrund, erdig finster, führt die blanken Füße weich auf ihre Reise. Mit gestreckten Armen schlägt sich der Träumende durch das Unterholz. Moose und Farne reißen, Äste brechen knackend, während die lauschige Musik des Mondes vorwärts lockt.
Schließlich sinkt der Körper des Schlafenden nieder. Auf einer lichtdurchfluteten Freifläche küsst sein Körper den Untergrund, während der mattblaue Schein seine nackte, hohe Stirn liebkost. Seine Gedanken in Schwingungen versetzt und ihn weiter, tiefer fallen lässt. Sein Traum wird zu einem Traum in einem Traum. Das Rufen der Wälder, die keifenden Gesänge der Vögel am Morgen, all das verblasst und schwindet im Wimpernschlag der ersten Sonnenstrahlen.

Montag, 18. Januar 2016

Von oben betrachtet...

Von oben betrachtet  

In der Nacht geht der Geist auf Reisen,
schwingt sich durch undurchdringliche Tiefen,
erklimmt die höchsten Berge, während wir schliefen,
lässt uns beinahe schwerelos im Nichts treiben. 

Von oben betrachtet sieht man herab,
beobachtet die Geschehnisse, wie sie sind,
sammelt Erkenntnisse in jedem Spiel als Kind,
taumelt leise oder laut auf unsicherer Fahrt. 

Die Sterne dienen als Nachtlicht so zart,
leuchten dem Wanderer seinen Pfad aus,
dem dieser folgt ohne Angst oder Graus,
doch jede Reise ist auch ein schmaler Grat.

Irgendwann wird der Morgen nicht mehr grauen,
die Seele wird losgelöst emporschweben,
wird die Strahlen einer anderen Welt erleben,
während fremde Begleiter folgen voller Glauben,
der Faden, der den Reisenden bindet bis zum Ende,
fällt ohne Reue sanft wie eine Feder in liebende Hände...

Mittwoch, 13. Januar 2016

Klingentanz

Auf der Schneide

Sie schärft ihre Klauen,
lässt ihre Sinne berauschen,
Gerüchen wie Farben lauschen,
ihre Seele beginnt zu taumeln.

Er führt die Schwerter,
bewegt sie behende hin und her,
ein ewiges Spiel mit dem Schmerz,
sein Körper gleitet in taube Ferne.

Fasziniert streifen sich die Blicke,
sie tanzt zu den Klängen seiner Klingen,
eine Saite in ihm beginnt zu schwingen,
Stimmen hauchen warm Liebe.

Auf der Schneide einer Dolchklinge,
kann ein gleißendes Licht entstehen,
wenn zwei Seelen gemeinsam schweben,
sich begegnen im Rausch der Gegenwart,
um beieinander zu liegen für den Tag,
bis der klare Sinn sie wieder auseinanderbringt.

Freitag, 8. Januar 2016

Noch nicht vergessen

Etwas bleibt haften

Du schlenderst durch die Stadt, passierst fremde Orte und bekannte Pfade. Schlägst dich durch das Unterholz und steigst über Ranken. Klopfst den Staub von deinen Stiefeln, pustest die kleinen Partikel durch die Luft. Nachdenklich betrachtest du ihre kurze Reise, dann gehst du weiter. Über verschlungene Moosstraßen und unter dichtem Laub hindurch, so tastest du dich Schritt für Schritt voran. Der Grund scheint zu beben. Hin und wieder verlierst du den Halt, aber etwas lässt dich weitergehen. Ein wenig schwankend erreichst du das andere Ufer. Vor dir türmt sich ein riesenhaftes Gebilde aus rostigem Metall und Stahl auf. Deine Hände fahren neugierig über den braun glänzenden, eiskalten Stoff. Ein kleiner Rest lässt deine Finger schimmern und ein schwaches Lächeln stiehlt sich auf deine Lippen.
In der Ferne scheint ein Licht zu locken. Doch du bist dir nicht sicher. Verharrst in deiner Position, während ein warmer Wind über die eigentümlichen Wege streift. Deine Augen werden weit, als das Leuchten näher kommt. Behutsam greifst du nach dem Schimmer. Umschlingst ihn voller Zärtlichkeit. Wärme durchflutet dich wie ein Regenschauer. Tatsächlich fallen einige Tropfen auf deine Wangen, doch du achtest nicht darauf. Achtlos wischst du sie fort. Lässt sie ihre Reise beginnen.
Ein Gedanken durchzuckt dich wie eine Schlange, die dir in die Wade beißt. Schmerzvoll zuckst du zusammen. Fischst verzweifelt nach den losen Fäden, die sich in deinem Kopf zu wirren Knäueln verwandeln. Versuchst sie zu lösen. Ein Bild, eine Serie Bilder. Sie tauchen dich in die weiche Umarmung einer anderen Zeit. Nach Luft schnappend und zugleich mit loderndem Herzen lässt du die schwarzweißen, aber langsam farbig werdenden Schatten in dich eindringen. Lässt dich betäuben. Denn stets bleibt etwas haften. Etwas, das du nicht vergessen kannst oder darfst. Er lächelt dir zu und du siehst dich wieder in seinen Armen liegen. Dein Kopf vergraben an seiner Brust. Seine Hände kraulen in deinem Haar. Flüchtig wie ein Wimpernschlag, doch zugleich für immer brennt sich der Kuss auf den Lippen ein. Du fährst dem brennenden Gefühl nach.
Deine Sinne schwinden wieder. Doch du bist nicht aufgebracht darüber. Ein Lächeln wie das schauerliche Grinsen einer leicht verträumten Nachtmahrin schmückt dein Gesicht, während du mit heißen Tränen die Bilder in deinem Kopf zu verbannen versuchst. Doch... er... ist noch nicht vergessen...

Sonntag, 3. Januar 2016

Sternenkinder

Die Einsamkeit der Nacht

Am Himmel strahlen tausende unentwegt,
jede Sekunde verglühen Myriaden und Schwärme,
jedes Licht schimmert sacht in der Ferne,
scheint, bis es den großen Knall anstrebt.

Wie Finger tasten die Fühler,
suchen nach Antworten in der Schwärze,
erleiden und ertragen tapfer die Schmerzen,
der Hauch der Seele wird kühler.


Die Lider sind getrübt vom schweren Staub,
doch das Gehör und der Geruch geleiten,
führen die Kleinen durch endlose Weiten,
um sie herum wird alles zart und blau.

In der Einsamkeit jener Nacht,
lustwandeln jene Tänzer auf den schwarzen Parketten,
erleuchten für kurze Zeit wie tapfere Kadetten,
während die nächste Explosion erwacht,
so sterben due Sternenkinder ehrbar und voller Freude,
ihr leuchtendes Lächeln bleibt der Kompass der Seeleute.