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Freitag, 29. April 2016

Tiefentrauma

Abgetauchte Emotionen

Eine Welle schlägt über dem Kopf zusammen, salzig und frisch küsst sie die Stirn. Umhüllt zunächst zart gleich einem Seidenband den Körper in seiner vollen Statur. In der endlosen Schwere schwebt das Wesen verstummend dem Grund entgegen. Blasen steigen glitzernd im fliehenden Licht der verschwindenden Oberfläche an den Seiten der wie ein Fächer ausgebreiteten Haare entlang auf. Einzelne Reflexe spiegeln sich auf der bleichen Haut, die in der blauen Schwärze knochenweiß schimmert.
Unter dem steinharten Haaransatz verbirgt sich ein der Anstrengung um des Perfektseins müde werdender Verstand. Gedanken wirbeln wie die kleinen Strudel als Fetzen durch die weitläufigen Hallen des Kopfes. Hin und wieder flackern Bilder auf, Schnappschüsse einer stets verleugneten Vergangenheit. Risse folgen den unangenehmen Erinnerungen in Form von Schwarzweißfotos. Kreuzförmige, strahlenförmige. Sie entstellen Gesichtszüge von ehemals geliebten, nunmehr gleichgültigen Personen.
In der Brust regen sich vereinzelt noch Lebenszeichen. Unregelmäßige, mal ansteigende, mal schwächer werdende Impulse des Körperstroms. Die ehemals hitzige Stärke des Organs vergeht nach und nach, taucht ebenfalls in die endlosen Weiten einer fremden Umgebung. Einer Umgebung, die bedeutungslos ist. So nichtig wie die Gefühle, die es einst verbreitete, Lebensfreude in graue Traurigkeit getüncht, Freundschaft in blutrote Einsamkeit eingefärbt, Liebe in pechschwarzen Hass verwandelt.
Das lockende Rufen der Tiefe, nach dem sich das traumatisierte Gefäß des Wesens, die blasse Seele, voller Verzweiflung sehnt, um wenigstens etwas Erholung zu erhalten. Dabei wird der Besuch der dunkelsten Einöde von der Seele jedes Mal mit mehr Emotionen bezahlt und irgendwann wird das bloße Trauma, der bloße Schemen der Tiefe zur realen, letzten Möglichkeit werden, der bitteren, kalten Wahrheit zu entfliehen, die sich noch als Illusion getarnt verdrängen, aber nicht verleugnen lässt...

Samstag, 23. April 2016

Auf Schwingen tanzen

Die Flügel des Falken

Das Adrenalin pulsiert durch die Adern, wärmt die ausgekühlten Glieder, verstärkt die innere Ausgeglichenheit. Winde tragen Stimmen und Gesänge über den strahlenden Himmel, erzeugen eine Symphonie. Der innere Taktstock des Tänzers folgt intuitiv dem auf- und abschwellnden Crescendo der Umgebung. Vorwärts und rückwärts neigt sich der Kopf. Anspannung weicht einer ungeheuren Selbstsicherheit, gleißende Leidenschaft brennt in der Seele. Eine Zunge leckt über die aufgesprungenen Lippen, während die Füße langsam leichter werden. Federn wirbeln um die nackten Beine, die Flügel schwingen im Rhythmus des Herzschlages. Ein Bass des Lebens voller sprudelnder Lebensenergie, der sich im lauten Echo eines Lachens wiederspiegelt. Frei und ungezwungen tasten die Hände über die Flügel hinaus.
Nach Luft schnappend brechen die Bewegungen aus dem monotonen Spiel der Instrumente aus. Den Hals vornübergestreckt wagen die Augen den Blick in die lockenden Lichter der Tiefe. Stumm sind die Geräusche, verblassen im Angesicht des ausgelassenen, letzten Tanzes.
Der Falke fliegt der Sonne entgegen, während der Körper selbst seine Arme ausstreckt und beinahe schwerelos auf den eisigen Brisen dem Grund entgegenschwebt. Jeder Muskel zittert vor Anstregung, jede Synapse befeuert die Nerven. Bilder ziehen verschwommen und zugleich voller Schärfe und Intensität am inneren Auge vorüber. Eine ungeahnte Woge befällt fieberartig und in Schüben den Verstand. Nebel verschleiert die klare Sicht, die Augen tränen, doch im Herzen strahlen tausende Lichter voller Liebe und Zufriedenheit, als der Körper zerschellt...

Montag, 18. April 2016

Regrets are denied...

...but they still exist

Someone tosses something around just to take the wounds and scars the shards create. Lying down in a cold darkness, breathing the strange, pungent smell in the air. Fog dances around the eyes, flickering lights. Bloody tears drip down the cheeks, a strong taste of iron on the lips. Fingers rush, shaking legs, looking for the next round while shadows hollow in the dark. A few sheets float around, letters written but never read. Strings of words, strings of unspoken dialogues hanging in the air like birds never set free. Hands on hips, hands on the neck. A sharp pain digs through the swirling schemes. Barely alive, but lust keeps going. Shivers hush down the bony spine before long fingers reach inside. Sweet like booze, sour like wodka, tongues roll and roll. Sun fades behind the covers, tiny dots of blackness tearing up the sight. Damped sounds follow, screams are purified and lost to an unknown quietness. Slowly moving forward, more lines and words on ripped papers. Triangles and bubbles and red lights. Sweat hands grasp onto naked skin. Shy memories, beautifully recovered for a few seconds. Eyes of green, laughters and dreams. But they end abrupt. Deemed to this fate. Boiling water greets the skeleton. Seconds grow. Hours and hours, seemingly. Sounds echo in the mind, the cracking and sizzling. Franticly turning off the heat just to realize it is lost again. Carefully embracing the decaying body. Before the mind is ready to realize what has happened, the images are incorporated forever. The scenario closes behind the eyelids, never forgotten, always repeated...

Mittwoch, 13. April 2016

Klangtropfen

Schwingungen

Alles glänzt und schimmert wie nach einem kräftigen Regenguss, würzig kraftvoll steigt der Duft in die Nase. Erschafft die Illusion eines Waldes. Der Geist entfernt sich von dem schlafenden Körper, gleitet bedächtig durch die Fluren, während die Sinne sich schärfen mit jedem Schritt, der ihn fortführt. Bittersüß verblasst der Geschmack des Lebens, löst sich in farblose Schlieren auf. Gehüllt in Dunst und Nebel erwachen alte, verborgene Energien. Das brodelnde Donnern und die unterschwelligen Hitzestöße treiben den Geist durch die sich im Wandel befindliche Umgebung. Je nachdem, was er gerade sucht oder zu finden hofft, treten Akzente hervor oder erlischen wieder. Plitsch plitsch. Der Untergrund bewegt sich wie von unsichtbaren Schwingungen in Bewegung gesetzt, lässt den Geist taumeln, die Nerven flattern und die Ängste, die unter der Oberfläche schlummern, unkontrolliert emporbrechen. Glutheiß fließt ein ungeahnter Strudel der Gefühle durch die erstarrten Glieder, öffnet das lange gefrorene Herz. Stoßwelle für Stoßwelle vertreibt eine eigentümlich schöne, natürliche Melodie aus Orkanböen, prasselndem Regen und tropfenden Klängen den schweren Schatten der Angst, der den Geist zu erdrücken drohte. Verbrannte Erde, die seinen Verstand einschloss, wird neues Leben eingehaucht, während die Eiskristalle in seiner Brust die aufkeimenden Ranken bewässern. Eine einzelne, tiefrote Blüte durchstößt die Rippen des Geistwesens, erhellt die veirrten Strahlen seiner Freude, öffnet ihm den Pfad durch den endlos erschienen Wald. Wohlige Wärme begleitet sein aufstrebendes Innerstes, als er zurückkehrt, um die äußerlichen Wunden zu heilen, die anders als die inneren nicht ohne Narben heilen werden. Doch Heilung ist die letzte Hoffnung, die ihm die Natur versprochen hat...

Freitag, 8. April 2016

Traumblüte

Musenhain

Im Zwielicht des lauen Frühlingsmorgens tänzeln Faune über saftige Wiesen. Der würzige Geruch des nächtlichen Regens hat Spuren in diamantener Tropfenform auf den fleischigen Blütenblättern des Hains hinterlassen. Ein Hauch schwerer Süße schwingt bereits im säuselnden Gesang der aufkommenden Brise mit, haftet den erwachenden Wesen gleich einer zweiten Haut an. Zart kräuseln sich seidene Blüten, umschmeicheln die verspielten Zauberwesen, während in den Ästen und Kronen der leicht begrünten Bäume das morgendliche Konzert der Singvögel beginnt. Es ist eine warme Melodie, die zugleich federleicht wie auf Schwingen daherkommt und selbst dem trägen Bach einen goldenen Glanz verleiht. Der Pollen wirbelt wie winzige Elfen über die hohen Gräser, verbreitet die frohe Botschaft der Geburt der Natur bis in die hintersten Winkel und verschlungensten Pfade. Behutsam recken die Frühblüher ihre Köpfe, saugen die rötlichen, ersten Strahlen der Morgensonne in sich auf. Feuchtigkeit lässt die Umgebung flirren. Sanft und zugleich noch immer ein wenig erschöpft hebt sie ihren Kopf. Lässt ihn aber sogleich wieder sinken. Ein kraftvolles Pochen durchdringt ihre Gedanken. Ihre Zunge fühlt sich nocht schwer an von dem Nektar, aber ihre Sinne sind bereits scharf. Neckisch fährt sie mit der Zunge über seine Lippen. Sinniert über den eigentümlichen Geschmack, bis sie ihre Stimme wiederfindet. Engelsgleich hoch und volltönend klar hallt ihr nymphenhafter Gesang durch die Weiten des Hains. Während er noch im süßen Schlummer vor sich hindämmert und den Klang ihrer Stimme bis in die Tiefen seines Unterbewusstseins hinabgleiten fühlt, verblasst sie bereits. Die letzte Energie, die sie besitzt, verwandelt sie in einen hauchzarten Kuss, der ihn erschrpocken hochfahren lässt. Doch da... ist sie bereits verschwunden. Ein wenig benommen tasten seine bebenden Finger nach dem Abglanz ihrer Präsenz, dem heißen Prickeln ihres letzten Kusses auf seinen Lippen. Die Frühblüher versenken ihre Köpfe wieder im Gras, die Faune sind längst zu Glühwürmchen geworden, die in zunehmender Anzahl über den Bach schweben. Blutrot verneigt sich die Sonne und begrüßt mit einem Zwinkern den silbrigen Schein des Mondes...

Sonntag, 3. April 2016

Tropfen

Rinnsal um Rinnsal

Ihre Hände zittern leicht im lauen Wind der Abendsonne. Jeder Muskel brennt vor Anspannung, bereit erneut zu entflammen, falls nötig. Adrenalin pulsiert durch die geweiteten Adern, wie Säure frisst sich der Schub der entfesselten Energien bis in die Gedankengänge vor. Mit bebender Zunge sucht sie die schwelenden Brände neu zu entfachen. Tastet sich Stück für Stück über den niegdergestreckten Körper. Die Berührung mit der erkaltenden Haut hinterlässt ein scharfes Prickeln. Metallisch süß schmeckt sie die dickflüssigen Tropfen, die aus den weißen Poren dringen. Rinnsal um Rinnsal um Rinnsal gurgelt sie gleich einem Weintester, genießt den kraftvollen, erdigen Geschmack, der der dunklen Flüssigkeit beigemischt ist. Stockend flackert ihr Blick, ihre Sinne spielen ihr Streiche. Bilder fließen unkontrolliert ineinander über, während sie ihren Kopf auf dem entblößten Brustkorb bettet. Schlagend schwer erfasst sie die Stille, die sie umgibt. Erinnerungen vermischen sich mit Träumen. Schlieren ihres Lebens wie Scherben auf den Grund geworfen, ein Mosaik aus sinnlosen Fetzen. Erst der letzte Tropfen, den sie kostet, weckt sie aus ihrer Starre. Ein Blick fällt auf ihre noch immer unkontrolliert zuckenden Finger und Hände. Ein ebenso dunkler Glanz wie der, den sie zuvor eingesogen hat, schimmert im feurigen Licht des endenden Tages. Schatten warten lüstern an den Seiten, lassen sie bereits forttreiben. Ermattet und dennoch hellwach sinkt sie neben dem reglosen Körper nieder. Tropfen laufen in ihre Augen, während die Schwärze sie aufsaugt...