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Montag, 28. September 2015

Stimmen des Windes

Leises Flüstern

Leise flüstert der Wind mit fremden Zungen in satten Klängen.
Blätter wirbeln in dem Strudel seiner sanften Stimme.
Aufmerksame Ohren können das zarte Hauchen wahrnehmen,
können die tastende Berührung und die fragende Betonung heraushören.

Angetrieben von dem rätselhaft wunderschönen Gesang taumeln sie,
stolpern durch dunkle Wälder mit goldorange leuchtenden Bäumen.
Wie Leuchtfeuer in der Finsternis begleiten sie die Zuhörer,
leiten sie über die uralten Pfade und Haine, die Mutter Natur einst schuf.

Bis sie schließlich auf einer lauschigen Lichtung enden.

Das aufgeregte Rauschen und Rufen der unterschiedlichen Winde,
es übertönt selbst das Zwitschern der Vögel mühelos.
Verwandelt sich in eine Abfolge eines merkwürdig anziehenden Rhythmus,
der die Zuhörer in die Knie zwingt und sie summen lässt.

Das Summen vermischt sich mit dem hypnotischen Gesang der Bäume,
erschafft das eigentümliche, beunruhigende Raunen,
das wir manchmal zu hören glauben,
wenn wir nachts durch die Wälder streifen...

Dienstag, 22. September 2015

Kleines Karussell

Gedankenkreisel

Eingängige Musik spielt im Hintergrund,
zwei Kinder reiten auf Holzpferden,
während sich nebenbei Sinn und Verstand gebärden,
leise gleiten die Worte im ewigen Rund.

Stimmen peitschen hoch und ebben ab,
Ströme aus Bildern fließen kreischend,
Erschöpfung wirkt zunehmend abschleifend,
einsam rast die Fantasie in harschem Trab.

Lachen mischt sich mit Weinen,
Freude verwischt im Dunkel der Nacht,
das Karussell fährt schon lange zu sacht,
abrupt bremst die ewige Drehung mit einem Schrei.

Wort für Wort kreist unentwegt Stund um Stund,
das Licht spielt Verstecken mit der Finsternis,
endlos spinnen die Weber Fäden zum Gespinst,
Sinn und Logik treiben drehend zum Grund,
die rastlose Unruhe treibt das Karussell wieder an,
das Spiel beginnt und endet mit dem letzten Knall. 

Dienstag, 15. September 2015

Magneten

Unsichtbare Kräfte

Anziehen und abstoßen, aufeinandertreffen und wieder loslassen.
Auf dem Weg verschwinden Späne im Nichts, zerfasern und strudeln in endlose Tiefen.
Bis zum dem Moment, an dem sie wieder hervorstoßen und sich zwischen neu entstehende
Kraftfelder drängen.
So wie alte Erinnerungen, die in dem Gedächtnis versteckt werden können, nicht aber gelöscht.
Zwei Seelen, die sich einst trafen, können schneller auseinanderdriften als erwartet,
nur, um später erneut zusammenzuprallen und sich gegenseitig abzunutzen,
sich gegegenseitig das Licht zu stehlen.
Aus tiefer Verbundenheit wird zunächst Entfremdung,
aus der Zufriedenheit, sich loslassen zu können, wird Ernüchterung
und schließlich... aus wahr empfundener, emotionaler Bindung
tief wurzelnder, abgrundtief düsterer Hass mit Tendenz zur Selbstverstümmelung.
Der eine Magnet verliert seine Macht, erschlafft und stirbt Tag für Tag ein wenig mehr,
der andere erholt sich schnell, erblüht und wächst Tag für Tag an seinen Prüfungen.
Am Ende zieht der tote Magnet noch einen Funken Eisen an,
seine Hoffnung lässt sich nicht fortstoßen, eine Regenration kann erfolgen.
Die unsichtbaren Kräfte verschleiern, aber alte Wunden werden nie mehr vergehen.

Was letzten Endes übrig bleibt, ist die eine Frage:
Ist "Ich habe dich geliebt" genauso viel wert wie "Ich liebe dich" ?

Donnerstag, 10. September 2015

Erwachen

Weckruf

Auf den Schwingen des Adlers gleitet die Seele in die Gefilde des Traumes. Der Gesang der Lerchen kündet  vom neuen Tag und leise kriecht die müde Gestalt aus dem Schlummer. Glieder knacken und schmerzen, während Fuß für Fuß und Schritt für Schritt das Laufen erlernen. Schwarze Farbe scheint die Augen als Spiegel zu beschmieren, Erschöpfung liegt in jedem Atemzug und jeder Regung.

Dennoch kämpft sich der Schläfer voran. Aus einem kleinen Gerät plärren Stimmen, verzerren kurz die Wirklichkeit und stören die Sinne des Schlaftrunkenen. Schleichend wie ein Indianer begibt er sich auf die Suche. Wonach ist noch unklar, bis der weiche Kuss des Duschwassers seinen Körper liebkost. Auf leisen Sohlen stiehlt sich die Müdigkeit langsam davon, weicht einer entspannten Haltung.

Dennoch, es fehlt dem Träumer an Bodenhaftung. Wie ein Tänzer schwebt er auf den Federn des Nachtvogels über das Parkett. Scheint gänzlich gefangen von seinem Zwiegespräch mit Morpheus, der seine tastenden Hände sanftmütig über die Stirn seines eifrigen Liebhabers gleiten lässt. Stunden zerfließen vor den wachen, weit aufgerissenen Augen des Visionärs, während dieser ungläubig dem raschen Bilderspiel zu folgen versucht, das die Realität vor ihm ausbreitet.

Endlich kündigt der lockende Ruf der Nachtigall vom Beginn der geliebten Stunden. An Fäden eines unsichtbaren Puppenspielers gezogen taumelt der Traumtänzer auf wackligen Beinen zurück zu der warmen Stätte der Erholung. Er wird schlafen...

Schlafen,bis der donnernde Weckruf ihn wieder zurückholt in die grellbunte Zauberkiste der Realität, bis er auf den Lichtschlieren zerschellt wie ein zerbrechliches Gut...