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Sonntag, 16. November 2014

Momentaufnahmen

Momente eines Tages

Regentropfen fallen trappelnd wie Hufe auf die flachen, kuppelförmigen Dächer. Wolken ziehen vorbei, beinahe ungerührt... Hinter dem schwarzen Schimmer der endenden Nacht beginnt das zarte Violett der Dämmerung. Feine Gesänge von zahlreichen Vögeln  tätscheln die schlafenden Seelen ebenso wie die ruhelosen Geister. Kühl streicht ein kraftvoller Wind um Häuserwände, haucht der erwachenden Natur sanfte Küsse auf wie eine liebende Mutter ihren zur Schule eilenden Kindern. Am Himmel leuchtet der erste, goldene Strahl satten Sonnenlichts auf, umarmt liebevoll die Pflanzen und Blütenköpfe, die sich bereits gierig nach ihm ausstrecken. Das feuchte Gras verströmt einen eigentümlichen, frischen Geruch, der in jede Fußspitze zieht...
Aus der wollenen, warmen Bettdecke schälen sich erste, aufschreckende Leiber. Das durchscheinende, bläuliche Mondlicht wechselt seine Position wie eine Schachfigur mit dem gleißend hellen Licht einer erfrischten Sonne. Heißes Wasser wird wie selbstverständlich als lauer Sommerregen aufgesprüht, ein weicher Duft breitet sich aus. Langsam kocht unterhalb brühwarmer Kaffee. Starker Bohnenduft aus aufgesprungenen Tassen wärmt kalte, morgenmüde Glieder. Stille bis auf das Rascheln von Papier und aufeinanderschlagenden Flügeln. Doch der Tag hat gerade erst seinen Morgenmantel abgestreift...
Menschen in Wellen, hin und her geworfen wie Puppen in gewaltigen Strömen. Hände greifen ineinander, Küsse werden ausgetauscht. Erste Worte weichen Sätzen und schließlich schwatzenden Gesprächen. Fahrzeuge laufen ratternd an, Motoren verpesten die bis dahin wacker und aufrecht  wie Soldaten stehenden Blumen und Pflanzen. Umarmungen in beengenden Tunneln mit spärlicher Beleuchtung unter Ausschluss der wachsamen Sonne werden ausgetauscht. Das Vogelzirpen ist längst verstummt oder durch lärmende Karosserien in abgelegenere Gefilde verdrängt worden. Ich halte mir die Ohren zu, mein Kopf dröhnt vor lauter Schmerzen und Gedanken, die wie ein Karussell meinen Körper erzittern lassen...
Dies also soll mein Bild unserer Welt sein? Ich schlage mir vor die Zähne, die verbissenen Stimmen unterdrückend. Es ist zwecklos. Wie an einer Perlenkett aufgereiht ziehen Menschen, Kinder, Ältere, Erwachsene, Haustiere, Wildtiere, Autos, LKWs, Züge, Busse, Straßenbahnen, Vögel und mehr und mehr und mehr an meinem inneren Auge vorbei. Alles lässt sich nicht in Worte fassen. Atemlos betrachte ich die einzelnen, kugelrunden Tropfen, die wie Kristallglas schimmern, während mein Herz dich sieht. Ich... kann mich nicht auch noch auf das konzentrieren...
Im Spiegel des Abends liege ich da, lausche meinem rasenden Herzen, sehe Bilder an mir vorbeiziehen, grausame, wunderschöne, hübsche, hässliche, wohlschmeckende, abstoßende, hate, weiche, dunkle, helle... Es genügt nicht zu wissen, dass der Mond gleich aufgeht. Voller Sehnsucht schwinde ich hinein in diese Welt, die außer mir keiner sieht. Die Welt, die schwarz und farblos ist. Die Welt, die keinen Raum lässt für... Momentaufnahmen wie diese... Mein Atem wird flacher, während mein Gehirn erneut beginnt, in wirren Träumen den vergangenen Tag zu grausamen, wunderschönen, hübschen, hässlichen, wohlschmeckenden, abstoßenden, harten, weichen, dunklen, hellen (...) Träumen zu verarbeiten... Aufgeben und später zurückkehren ist leichter als weiter diesen Schwall zu ertragen. Alles verblasst, doch meine Ohren hören bereits die Geräusche der beginnenden Nacht und... ich weiß, dass ich heute wieder kein Auge zutun werde.......

Momentsthatchange..ornot?

Freitag, 7. November 2014

Farbrausch

Farbrausch

Flackerndes Licht wie Glitzerfäden,
tosende Laute klammern sich fest,
wie es den Atem schwerer werden lässt,
wummernde Bässe stehen für ein Leben...

Wacklige Schritte auf unsicherem Grund,
der bröckelnde Sand wippt hoch und runter,
im inneren Auge schweben Flocken bunter,
die Gestalt öffnet langsam ihren Mund...

Explosion der Sinne auf Engelsschwingen,
grünes Moos im Strosbokoplicht
und belaubte Bäume mit pulvrig weißer Schicht,
so sollte es auch ohne Schlafmohn gelingen...

Funkelnde Farben vor tauben Augen,
atemlose Hände tasten nach der Wirklichkeit,
im Spiel aus Licht und Schatten befreit,
was ist hier das, was uns hilft zu glauben?

Tanzen auf unsichtbaren, farbenfrohen Stoffbahnen,
eines ist klar: Der Farbenrausch ist wie ein magisch berührender Wahn...

A little music proposal

Samstag, 1. November 2014

Blätterfeuertanz

Blätterfeuertanz

 Wie die roten Blätter leuchten,
im Wind wirbelnde, kreisende Wesen,
die im grellen Sonnenlicht
gleich Feuertänzern schweben,
doch die fremden Gespielen können
sie nur keuchen hören...

Im Herzen tiefschwarz wie Kohle,
so sagen die Legenden über
die Blättertänzer,
die ihre Kleider tragen
hinüber in andere Fenster...

Doch in Wirklichkeit
sind sie bloß unterwegs
auf güldener Sohle...

Juwelen, die den Winter verkünden,
so bezeichnen sie die wahrhaftigen
Mythen,
die selbst niemals glauben,
die Wahrheit in sich zu behüten,
aber die Blütentänzer sehen alles
Gerede nur als die Lügen
von Blinden...

In ferner Zukunft schon
werden ihre Lichter verglühen,
der Schnee,
schmerzhaft strahlend schöner Stern,
bedeckt ihre Wunden,
trägt sie fort,
zurück bleibt nur grauer Matsch,
unter dem der Juwelen letzter Licht
verdorrt...

Selbst die schönsten Mären
können sich dann nicht mehr bemühen,
wenn von rotgoldenen Tänzern
im flammenden Tränenglanz
nur die toten, skelettierten Reste
ehemaliger Blätterwirbler als
hölzerne Gerippe geisterhaft
ein letztes Mal im Wind tanzen...

Vergänglichkeit ist nie schmerzfrei