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Mittwoch, 30. Dezember 2015

Endlose Schlucht

Ewig währender Sturz

Dir versagen die Kräfte und du spürst, wie der Aufwind nach und nach weniger wird. Deine Lippen werden blau, während dein Atem stockt und die Kälte deine Glieder steif werden lässt. Doch du fällst und fällst stetig weiter. Am Anfang glaubst du noch an den Wänden Unterschiede zu erkennen. Du siehst Stein und Goldadern, Kristalle und sogar Diamanten, in denen sich fahl das schwächer werdende Licht bricht. Dein Blick gleitet nach oben und bleibt hängen. Kreisrund gähnt der Ausweg und lockt dich geradezu verführerisch. Aber du weißt, dass du ihn nicht erreichen kannst. Deine Finger krümmen sich an den Wänden fest, doch du findest keinen Halt. Stattdessen schlitterst du und schließlich fliegst du wieder. Schwebst förmlich wie ein eleganter Vogel, dem die Flügel gestutzt wurden. Deine Sinne spielen dir Streiche. Du siehst ein zartes Leuchten, ein Glimmen, das dich in die Tiefe zieht. Hoffnung keimt in dir auf. Vielleicht gibt es dort unten Rettung für dich. Deine gebrochenen Gedanken schwimmen unaufhörlich im Kreis, bilden sinnlose Kostrukte und mahnen dich nur noch mehr deiner arglosen, kindlichen, törichten Dummheit. Du presst dir die Hände an die Stirn, versuchst die aufgebrachten Stimmen in deinem Inneren zum Schweigen zu bringen, doch sie lassen nicht von dir ab. Wie Dämonen mit spitzen Stacheln reißen sie Wunde um Wunde in deine Seele, picken mehr und mehr von deiner wahren Persönlichkeit heraus. Machen dich zu einem willenlosen Sklaven, eine Maschine ohne Emotionen und eigenem Antrieb. Du verlierst nach und nach dein Augenlicht, schließlich stürzt du in tiefer Blindheit. Aber du weißt auch nicht mehr, wer oder was du bist. Das einzige, was dir noch bleibt, sind die weichen Gesänge der Stimmen in deinem Kopf. Sie lösen Neruon um Neuron und ersetzen dich durch eine Gestalt. Einen Schemen, der für seine Existenz keinen Sinn mehr sieht. Laut kreischen die Stimmen ein letztes Mal, dann verherrt die Stille klirrend wie Glas auch dein Gehör. Taubheit erfasst dich, Starrsinn begleitet deinen Sturz, Mutlosigkeit verformt deine Flügel. Sie fallen schließlich von deinem Rücken und du spürst nichts weiter als stumpfen Schmerz, der dein versagendes Herz einschließt. Wie durch eine Eisenfaust werden die Schläge in einen monotonen Rhythmus gezwängt und du akzeptierst ohne Widerstand. Deine Füße spürst du schon lange nicht mehr, nur in deinen Fingerspitzen ist noch ein Rest kribbelnder Wärme. Du suchst nach weiteren Regungen, doch bis auf den pochenden Schmerz in deiner Brust verliert sich alles in trüber Steifheit. Das letzte, was du wahrnimmst, sind steinerne Umarmungen und schließlich... eine Schwärze, die dich verzehrt, fast schon verspeist und genüsslich aufzehrt. In der teerschwarzen Tiefe, die dich umfängt, stockt dein schmerzvoll pochendes Herz nach und nach. Ein unbeschreblicher, sengender Schmerz begleitet dich auf deiner Reise in die Anderwelt...

Sonntag, 27. Dezember 2015

Federfrau

Pinselschwinge

Sie kleidet sich in ledernen Einbänden,
verbirgt sich unter duftenden Seiten,
liebkost endlose, papierne Weiten,
versteckt sich hinter beschriebenen Wänden.

Auf der Haut glüht Strich um Strich,
erschafft sich Letter um Letter blau,
entsteht eine Landschaft fein wie ungenau,
doch schön wie nie im hellen Licht.

Aus ihrem Rücken sprießen Schwingen,
das Geräusch von raschelndem Papier,
das Gesicht wächsern und zart wie wirr
treibt die Gedanken hinaus ins Gelingen.

Niemand kennt ihr wahres Antlitz,
stehts trägt sie eine Maske aus Lettern zur Schau,
Buchstaben und Maserungen so magisch und blau,
Geschichten von Schemen fein geschnitzt,
 aber ihr Name spricht für sich,
sie ist die Künstlerin aimalischer Haut,
die pinselbeschwingte Magierin Federfrau
und schwebt jedes Mal durch Fantasie im Licht.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Immer weiter vorwärts

Aufgehen und zerschellen

Am Abend grüßt die Nacht
den Mond in einsamer Wacht,
während Träume leise zerstäuben,
beginnt der Wolf zu heulen.

Nur ein Licht strahlt unentwegt,
bescheint Gedanken gleißend hell,
hält den Schläfer wach im Bett,
derweil dieser Ängsten zustrebt.

Wie ein Same knospt die Idee,
wächst der Strang aus Illusionen,
straft der Sonne blanken Hohn,
um zu zerschellen auf weiter See.

Stets geht der Schläfer weiter voran,
treibt sich zum Äußersten ohne Scham,
doch Furcht flutet seine Adern jede Nacht,
stiehlt ihm Seele und Atem so sacht,
dass er sich fallen lässt auf dunklen Schwingen,
bis die Ranken ihn eisern umschlingen,
die dunklen Ideen übermannen seinen Verstand,
er schwindet dahin ins düstere Albtraumland.

Samstag, 12. Dezember 2015

Leise Schritte

Auf weichen Pfoten

Moosiger Untergrund umschließt die Sinne,
duftet saftig und frisch, so rein und klar,
der Atem der Natur weht wunderbar,
verleiht selbst dem Stummen eine Stimme.

Ein goldener Schein liegt auf den Wipfeln,
liebkost und grüßt mit Morgenglanz
die Wanderer auf der großen Hatz,
bunte Flecken auf Blüten gleich süßer Tüpfel.

Samtig tapsen leise Schritte auf den Pfaden,
Flügelschlagen in den Bäumen,
so beginnt der Schweigende zu Träumen,
Federkiele schaffen schnörkeligen Buchstaben.

Auf weichen Pfoten gleitet er voran,
seine Augen glühen vor Freude,
so magischblau wie die Heide,
sein Fell ist glatt gestrichen gewandt,
schreibend hinterlässt er uns sein Herz,
liebevoll empfängt er jeden Schmerz.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Escape?

Ausweg?


Leise Schritte auf weichem Schnee. Knirschende Tritte in den gläsernen Ohren. Schabend reißt der Wind an den Kleidern, zehrt von dem verkrampften Körper. Eis tanzt über die Wangen, zeichnet scharf die Konturen nach. Scherenschnittartige Reste eines Lebewesens. Von vorne lockt die Weite. Halb trunken von der umgebenden Schwärze schreitet sie voran. Stimmen kreischen in ihren Eingeweiden, rufen ihren Namen. Rufen ihre Liebe. Sie schwankt. Eine Stimme. Eine alte Erinnerung. Vergessene Bilder. Vergessene Schmerzen. Heiß tropfen Tränen auf den Boden. Verschmieren die Umrisse im Eis. 

Schattenspiele im Kopf. Zitternd umschlingt sie ihren Körper. Zwei Gesichter. Zwei Geschichten. Zwei tiefe Risse. Die Wunden klaffen tiefer als der Abgrund, der vor ihr gähnt. Wärme entflieht, Kälte bleibt. Ein Lächeln wie das eines Skeletts. Sie zwingt sich. Treibt sich an. Schafft Wälle, hinter denen sie sich verbirgt und verschwindet. Taucht wieder auf, nach Luft schnappend. Sanft lockt die Tiefe sie zu sich. Ein weicher, liebevoller Gesang.
Sie steht am Scheideweg. 

Sieht herüber zu dem Pfad, auf dem L. wartet. L. Sein dunkelblondes, kurz geschorenes Haar, seine grünen Augen, sein Lächeln, das sich tief in ihr Gedächtnis gebrannt hat. Seine Arroganz, aber auch seine Intelligenz und Leidenschaft. Ranken überwuchern den Weg, verschlingen sein Gesicht, auf dem bis zum Schluss das Lächeln erhalten bleibt. Mahnend wie eine brennende Fackel, die ihr Herz verglüht. Das Loch verschwindet nicht mehr. Nie wieder. 

Sie streicht gedankenverloren durch ihr Haar, das in zarten Wellen über ihren Rücken fällt. Suchend gleitet ihr Blick weiter.

Erkennt den Weg, der breit ausgeschlagen und weitläufig wirkt. Sich aber im Dickicht der Fantasie verliert. Dort steht R. R. Die leicht gelockten Haare umspielen seine Wangen und seine warmen, blauen Augen. Bilder flimmern. Eine Hand, die ihre fest umklammert hält. Ein Kuss, der auf den Lippen brennt. Sie spürt die Wärme, die Freundschaft... und doch... Sein Lächeln gleitet in Langeweile ab. Seine Liebe schwindet mit jeder dummen Bemerkung. Sie schüttelt sich. Eisig fährt seine kühle Klugheit ihren Nacken herab. Der Boden öffnet sich. Stacheln zerfetzen ihn, auf dessen Gesicht bis zum Schluss die Wärme und das Verständnis bleiben, beschattet von der Enttäuschung über sie. Sein bohrender Blick verfolgt sie. 

Ihre Schultern beben, während sie spürt, wie die Last zunimmt. Schwer drückt sie auf ihre Gedanken. Müdigkeit ermattet ihre Seele, bemächtigt sich ihrer leblosen Hülle. 

Beinahe zärtlich umfängt sie das wogende Spiel. Sachte Wellen, die ihre Glieder beruhigen. Einsamkeit frisst sie auf. Höhlt sie aus. Doch sie geht weiter. Lässt den Regen der Tropfen auf ihr Gesicht fallen. Schwebt durch eine finstere Nacht. Wie hinter einer Schutzschicht verbirgt sie sich in dem düsteren Meer. Lässt sich hinab gleiten. Ein... seltsames Gefühl... befällt sie. Freiheit. Ihr Herzschlag stockt, doch sie sieht in das warme Licht. Liebe und Zuversicht strahlen ihr entgegen. Sie tastet nach dem Tunnel. Doch... die Dämme brechen. Schatten verflochten mit ihrer Sicht. Das letzte, was sie wahrnimmt, sind zwei Hände...

Samstag, 5. Dezember 2015

Verwurzelte Seele

Strang um Strang

Ranken sanft wachsend,
der Stamm reicht weit in die Luft,
die Blätter wirbeln.

Die Äste empor,
schweben Gedanken endlos,
bis sie frei werden.

Strang um Strang gewachsen,
stolz reckt sich der Traum dem Licht,
entgegen sehr sacht.

Von den Wurzeln aus
steigt schöpferische Kraft hinauf,
bis Neues  entsteht.

So tief verwurzelt,
liegt die Seele geborgen,
dann löst sie sich auf.

Samstag, 28. November 2015

Nixenmond

Nixenmond

Der schwarze Himmel zerreißt,
zwei Sterne paargeführt im Takt,
ein dunkler Vorhang, rund und sacht,
umschließt die Leiber brüllend heiß.

Erst wenn die Stürme stehen still,
peitschender Regen sich verzieht,
und das Blitzen in der Ferne glüht,
singen sie wieder im drückenden Gewühl.

Oben am Firmament steht er so kalt,
schimmert weißlich silbern herab,
vertreibt die leidenschaftliche hast,
begrüßt sie mit klimperndem Schall.

Die Wogen glätten sich so seicht,
das helle Harfenspiel erwacht,
der Gesang der Sirenen weckt Schmacht,
der Tritt der Verliebten ist leicht.

Wenn der erste Schritt ist getan,
und hypnotische Blicke sich entfalten,
kann kein Schein des Mondes sie halten,
denn ihr Appetit ist grenzenloser Wahn,
wie die Teufel schenken sie sich den Nixen,
die dem schimmernden Glanz entsprungen
und vom Schaum der Venus durchdrungen,
 die Seelen der Träumer austrinken.

Montag, 23. November 2015

Gesichtsfeuer

Ausdruckstanz

Ein Blick flammender Intensität,
tiefe Wasser treiben unter der Oberfläche,
nicht mal die Wimpern zeigen Schwäche,
wenn ein Lächeln aufersteht.

Rubinrot glühen die Wangen,
ein Prickeln erfüllt die Lippen,
während die Füße im Takt wippen,
ziehen die Muskeln an einem Strang.

Ein Gleißen bricht hervor,
wärmt die äußere Hülle
und kitzelt innere Gefühle,
als sie auf ihre Herzen schworen.

Wie zwei Tänzer auf dünnem Eis,
die Spiegel der Seele reflektieren,
worüber die beiden Liebenden sinnieren,
bewegen sich die Hände so leis,
feurig brennt Kuss für Kuss,
der Ausdruck tanzt über Sphären,
die Lippen sind wie Schwärme,
ihr Ausdruckstanz findet einen Schluss.

Mittwoch, 18. November 2015

Sturzflug

Notlandung(?)

Den Körper durchgestreckt,
die Gliedmaßen abgespreizt,
in der Luft hängt ein Schweif,
die Haut ist mit Schuppen bedeckt.

Die Körpermitte ist straff,
die ledrigen Schwingen angelegt,
fauchend peitscht und schwebt
der Leib den Himmel herab.

Tränen oder Regen
netzen die Wangen,
Furcht würgt die Kehle wie Schlangen,
das Herz verkrampft sich bebend.

Der Boden kommt rasend näher,
die Zunge klebt am Gaumen,
Finsternis verdüstert die Augen,
Lider schnappen hoch und höher,
ein Schrei durchfährt die Glieder,
der Tod streckt die Seele nieder,
so verschlingt die Liebende das Meer.

Freitag, 13. November 2015

Left to leave

Miles away

Traces of darkness flicker in the eyes,
shadows colour the shades,
pale strikes the sun on the face,
nothing ever seems to work these times.

Cold shakes the body,
heat strokes the burning heart,
fingers slide across the harp,
music gives shelter and harmony.

Slowly she drags herself,
biting her lips against hissing winds,
that he sends her as awkward hints,
the darkness has a lot to tell.

Seperated from each other,
their souls seem to blend together,
but their hearts are bloody shattered,
it seems likely that he is not bothered,
careless laughing about the teardrops,
while she steps on the path of the lost.

There is a little piece,
he takes a look upon it,
as his fingers close the lid
he remembers the sheets,
which she once handed to him,
deeply embedded lies her rest, 
her heart in a frozen chest,
written in words as her last hint:

"Do not wait for me in the deep, my soul was already left to leave,
 before we met in a life miles away, keep my words for I am astray.
 It is my fault as you told everyday, so I will never again make you shame.
 Farewell."

The paper falls to the ground,
as tears swallow his eyes...
to...finally... shout...
and... probably...as well... die...

Sonntag, 8. November 2015

Fetzen und Überreste

Alte Reliquien

Die Hände sind getränkt von Blut,
die Wangen glänzen diamanten,
salzige Tränen, die nie entschwanden,
im Kopf steigt an die zornige Glut.

Auf den Pfaden verblassen die Ränder,
Staub und Asche verschmiert die Haut,
in den Ohren dröhnt das Blut donnerlaut,
hinter den Füßen liegen abgestorbene Länder.

Nichts als ein Wimpernschlag,
nicht mehr als ein vergebener Atemzug,
der letzte in der Liebe, dem Betrug,
so vergeht der zerbrochene Tag.

Zwei Seelen auf zwei Streben,
dünnes Eis bricht Stück für Stück,
auf der Scholle Liebe flieht das Glück,
der Dolch durchstößt den Leib,
das Herz zersplittert, vergeblich geweint,
der Verliebte verliert hier mehr als nur sein Leben.

Dienstag, 3. November 2015

Hunger?

Hungrig?

Das Grummeln des Magens weckt in den unpassendsten Momenten die erschlafften Glieder. Je länger die Aufnahme hinausgezögrt wird, desto langsamer laufen Prozesse ab. Das Gehirn schaltet alle unnötigen Energieräuber ab, sendet Stoßwellen aus, die die Neuronen weiter verarbeiten und verbreiten. Ein Zittern befällt die Finger und die Füße. Kälte greift besonders gerne dort an und zieht Schäwche magisch an. Baustoff um Baustoff wird nun aus Muskeln und Sehnen bezogen, Zellen sterben ab, um Energie bereitzustellen.
Konzentration!
Verschwimmende Buchstaben und verlaufende Bilder, Geschehnisse folgen scheinbar ziellos aufeinander, werden zu einem zuckenden Sturm aus weißen Punkten. Angestrengt klammert sich der Verstand an etwas fest. Der Stift in der Hand wird zum Rettungsanker. In Wellen rauscht die Müdigkeit heran, tilgt Ruhe und Gelassenheit im Austausch gegen bleierne Schwere.
Das Gefühl.
Das brennende Loch, die Übelkeit kriecht und schlüpft durch die Magenwände, lässt den Herzschlag hüpfen und den Hungrigen nach Luft schnappen. Emotionen drücken auf den erschöpften Menschen. Das Wechselspiel von Abhängigkeit und Distanz zehrt mehr Kraft als ohnehin schon aufgebraucht ist. Ein schwerer Gedanke liegt wie ein Vorhang über den halb offenen, schlaftrunkenen Augen.
Taumeln und Schlafwandeln.
Sie begleiten jeden Moment. Die Dunkelheit saugt die Wesenheit des Menschen auf, zerstört nach und nach den Charakter.
Das Aussehen.
Knochen scharf wie Messerklingen scheinen unter bleicher, stumpfer Haut hervor, Rippen lassen sich einzeln zählen oder wie ein Klavier spielen. Abgehetzt wirkt der Blick, die Wangen sind eingefallen, das Haar ist strähnig.
Zwei Hände...?
Sie hätten helfen können, doch niemand ist hilfsbereit geschweige denn in der Lage den verfallenden Körper zu retten.
Wertlosigkeit führt zu Taubheit und schließlich bleibt nichts außer Erschöpfung, Schmerz, Verlust.
Hunger...
Hunger, psychisch wie physisch führt unweigerlich zu Verfall, emotionale Instabilität kann die bohrenden Schmerzen verstärken oder Betäubung bewirken. In jedem Fall wirkt Hunger sich über längere Zeit destruktiv auf den Verstand des Wesens aus, der ohne Zellatmung unweigerlich denselben Abbauprozessen wie beispielsweise Beinmuskeln ausgesetzt ist.

Dienstag, 27. Oktober 2015

Mindgames

Thoughts on the mind

Thoughts, constantly running through the head,
like water visions flow over and over,
images disappear to be forgotten,
a shadow softly touches the memories.

Darkness grows across the carved lines,
like lovers lips it creates a sharp bliss,
pain rushes down the mind,
a waterfall of black whispers.

Inside the strings and neurones,
a vicious laughter echoes pitched high,
tears cover the cheeks like a shield,
but the night crosses the barriers...

Thoughts differ in osmosis,
on the mind plays a cruel melody,
like an embrace the pain holds through,
holds so tight that breathing becomes heavy,
a lovely pair of blue eyes lead to an exit,
the glooming passage closes the book,
a last drumming beat...

The thoughts of the caged bird are finally free.

Donnerstag, 22. Oktober 2015

Nägel in der Seele

Hautfetzen

Schwarz tropft der Schmerz von den Händen,
Finger tasten nach dem Inneren,
das in sich verborgen einsam schimmert,
während sich die letzten Strahlen abwenden.

Schicht für Schicht weicht zurück,
Spuren eines Schildes verwischen,
Fetzen für Fetzen wird om Leib gerissen,
doch die Pein fühlt sich an wie das größte Glück.

Wie Nägel schlagen sich Gedanken in die Seele,
vergiften die Lacher und Freuden,
zerstören nach und nach alle Häute,
der Blick wird leer und hängt in der Schwebe.

Zeit verschwimmt träge zu Schemen,
die Hände greifen durch eine düstere Wand,
Berührungen wie Schockwellen,
das Lächeln ist maskenhaft gestellt,
fremde Finger suchen zu erreichen das kalte Land,
die eigene Entscheidung ist längst gewählt.

Das Innere zerfällt ohne Schutz zu Staub,
die fremden Hände greifen ins Leere,
der Leib zerschellt, das Herz sinkt schwer,
die Tiefe verschlingt das Glück,
fremde Finger verlieren den letzten Fetzen Haut.

Montag, 19. Oktober 2015

Aufstieg

Emporgehoben

Die Flügel gespreizt, die Augen weit geöffnet,
der Boden verschwindet in weiter Ferne,
deine Finger berühren den Himmel und seine Sterne,
von tief im Inneren entstehen Urkräfte.

Aus Angst wird Mut und Wärme,
der eisige Wind bleibt hinter einer Wand,
Hitze strahlt von dir ab, gleißend wie ein Diamant,
das Pochen deiner Gedanken steigert deine Stärke.

Den Rücken durchgestreckt ins Licht,
das Strahlen seiner Sonne liebkost deine Lippen,
Tränen fallen von Wangen wie Schnee vom Schlitten,
langsam entblößt die Wärme dich Strich für Strich.

Der Aufstieg war leicht und ohne Turbulenzen,
doch dein Atem wird schwächer,
dir versiegt die Kraft, dein strahlendes Lächeln,
sein Leuchten verlässt stumm deine sphärischen Grenzen,
die Flügel brechen, die Augen fallen zu,
der Körper stürzt trudelnd tiefer und tiefer,
unten an den Boden kehrt sie nie wieder,
nur ihr Herz schlägt noch weiter mit Mut,
solange, bis sein Schatten es bettet zur Ruh'.

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Strahlenkreuz

Lichterglanz

Im Nichts schwebt ein kleiner Körper dahin,
träge treibt er auf dem Fluss der unsichtbaren Umgebung,
lässt sich fallen und wieder hochziehen, eng umschlungen,
leise weben sich Fäden, gesponnen aus Wind.

Dicht und zäh wie Klebstoff drückt die Masse,
teerschwarz umhüllt sie den Körper komplett,
verschlingt den Glanz unter ihrem Netz,
ein leuchtender Strom läuft an den Seiten herab wie Wasser.

Tief unter der Oberfläche oder mitten im Nichts,
der eingesponnene Körper verbleibt nicht ruhelos,
nur zeitlos gleitet er von Stoß zu Stoß,
das Strahlen ist längst verblasst durch das gesponnene Gift.

Einsamkeit ist nur ein Begriff auf dem Pfad,
der Körper wächst und wird stärker,
wie ein Schwamm saugt er die Härte,
die um ihn unetwegt webt die Nacht,
das Netz zerreißt unter seinem Feuer,
grell erstrahlt die Rettung des Körpers als Kreuz,
weist dem Suchenden mehrere Möglichkeiten,
aus denendie Wahl seinen weiteren Weg wird bereiten...

Freitag, 9. Oktober 2015

Vergessen

Vergangen

Tag für Tag tun wir, was wir tun ohne darüber nachzudenken. Lassen uns treiben von unbewussten Entscheidungen, inneren Zwängen, Sehnsüchten, Gefühlen, Glauben, Träumen usw. Dabei führt jeder Schritt, den wir voran tun, uns nur weiter fort von der Wahrheit, die wir mit jedem Fortschreiten zu erreichen glauben.

Das Wissen, das wir haben, zerfällt nach und nach zu Staub, wird zum Dreck, den wir mit jedem neuen Schritt unkenntlicher machen. Von anfangs mehreren Wegen und Pfaden bleibt am Ende einer übrig, der weder Sinn noch Zweck, sowie Hand und Fuß zu besitzen scheint. Aber wieder sagt etwas, dass wir diesem letzten Ausweg zu folgen haben. Ist es noch unser Wille oder eine fremde Stimme?

In Jahren verwirft unser Verstand vielerlei wichtige Ansätze und biegt sie zurecht, um dem Schema gerecht zu werden, dem der Besitzer des Verstandes gerade angehört. Wertvolle Erinnerungen an Beziehungen, Ereignisse, alles verblasst wie Tinte auf brüchigem Papier im Sonnnelicht zu sinnlosen Fetzen, bis schließlich jegliche Überreste dessen getilgt sind.

Aus Liebe wird Hass und schließlich Gleichgültigkeit, beste Freunde zerreißen die durch Fremeinwirkung gewählten Pfade, unaufhörlich geht der Kreislauf weiter. Aus Erinnern wird Verdrängen und schließlich Vergessen, denn vergangen ist für uns vergangen. Es kostet uns nur einen Wimpernschlag, andere zu verurteilen, aber zerstört viel mehr Möglichkeiten als es schafft.

Am Schluss bleibt nur noch der Blick zurück, um zu begreifen. Doch werden wir jemals soweit zurückschauen können, dass wir wirklich alle Wege sehen, die wir zurückgelassen haben, um uns anzupassen? Oder zerbrechen wir an der Last dieser Rückschau, weil sie zu schmerzhaft ist und Wunden reißt, bei denen wir glaubten, sie wären geheilt? Ist Schmerz die Lösung... oder der Anfang?

Montag, 5. Oktober 2015

Tastentanz/Wunder der Kindheit

Musikfeen

Ein kleines Kind weiß nicht viel von der grauen Welt,
sieht aber überall in jedem schwarzen Flecken Licht.
Die Eltern nehmen es an die Hand,
führen es durch eine verzauberte Welt voller Funken.

Es lächelt im Angesicht der Erklärungen,
akzeptiert das Verhalten und misst daran die eigene Welt.
Das Klavier im Flur wirkt wie ein großer Zauberkasten,
manchmal legt der Vater die Hände darauf,
es entstehen sonderbare Töne,
Töne, die sie zum Lachen bringen.

 Fasziniert tastet sie über die eben Fläche aus Weiß und Schwarz,
das sind "Tasten", erfährt sie und speichert den Namen.
Ihre Finger suchen nach der Ursache der Töne,
das ist "eine Melodie", sagt der Vater, als sie wieder lachen muss.
"Melodie?", fragt sie und sucht noch immer den Ursprung.

Die Mutter streichelt ihr Haar behutsam,
während der Vater ihr kleine, schwarze Figuren auf Papier zeigt.
Sie hört nicht den Namen für die Wesen,
denn sie hat bereits eine eigene Kreation im Kopf:
"Musikfeen."

Die Eltern lachen über sie, gleichzeitig nicken sie ihr zu.
Sie nennen das Spiel der "Musikfeen" einen "Tastentanz"
und das kleine Mädchen erinnert sich noch lange daran zurück,
wenn sie heute die "Musikfeen" berühmter "Tastentänzer" nachspielt
und kann sich ein glückliches Lächeln nicht verkneifen.

Die Kindheit ist eben eine Zeit der Wunder und jeder erschafft seine ganz eigene Art von Welt, in der er lebt, auch wenn die Eltern sowie einige, eng verknüpfte Personen die Definition dieser Welt entschieden mitprägen...

Montag, 28. September 2015

Stimmen des Windes

Leises Flüstern

Leise flüstert der Wind mit fremden Zungen in satten Klängen.
Blätter wirbeln in dem Strudel seiner sanften Stimme.
Aufmerksame Ohren können das zarte Hauchen wahrnehmen,
können die tastende Berührung und die fragende Betonung heraushören.

Angetrieben von dem rätselhaft wunderschönen Gesang taumeln sie,
stolpern durch dunkle Wälder mit goldorange leuchtenden Bäumen.
Wie Leuchtfeuer in der Finsternis begleiten sie die Zuhörer,
leiten sie über die uralten Pfade und Haine, die Mutter Natur einst schuf.

Bis sie schließlich auf einer lauschigen Lichtung enden.

Das aufgeregte Rauschen und Rufen der unterschiedlichen Winde,
es übertönt selbst das Zwitschern der Vögel mühelos.
Verwandelt sich in eine Abfolge eines merkwürdig anziehenden Rhythmus,
der die Zuhörer in die Knie zwingt und sie summen lässt.

Das Summen vermischt sich mit dem hypnotischen Gesang der Bäume,
erschafft das eigentümliche, beunruhigende Raunen,
das wir manchmal zu hören glauben,
wenn wir nachts durch die Wälder streifen...

Dienstag, 22. September 2015

Kleines Karussell

Gedankenkreisel

Eingängige Musik spielt im Hintergrund,
zwei Kinder reiten auf Holzpferden,
während sich nebenbei Sinn und Verstand gebärden,
leise gleiten die Worte im ewigen Rund.

Stimmen peitschen hoch und ebben ab,
Ströme aus Bildern fließen kreischend,
Erschöpfung wirkt zunehmend abschleifend,
einsam rast die Fantasie in harschem Trab.

Lachen mischt sich mit Weinen,
Freude verwischt im Dunkel der Nacht,
das Karussell fährt schon lange zu sacht,
abrupt bremst die ewige Drehung mit einem Schrei.

Wort für Wort kreist unentwegt Stund um Stund,
das Licht spielt Verstecken mit der Finsternis,
endlos spinnen die Weber Fäden zum Gespinst,
Sinn und Logik treiben drehend zum Grund,
die rastlose Unruhe treibt das Karussell wieder an,
das Spiel beginnt und endet mit dem letzten Knall. 

Dienstag, 15. September 2015

Magneten

Unsichtbare Kräfte

Anziehen und abstoßen, aufeinandertreffen und wieder loslassen.
Auf dem Weg verschwinden Späne im Nichts, zerfasern und strudeln in endlose Tiefen.
Bis zum dem Moment, an dem sie wieder hervorstoßen und sich zwischen neu entstehende
Kraftfelder drängen.
So wie alte Erinnerungen, die in dem Gedächtnis versteckt werden können, nicht aber gelöscht.
Zwei Seelen, die sich einst trafen, können schneller auseinanderdriften als erwartet,
nur, um später erneut zusammenzuprallen und sich gegenseitig abzunutzen,
sich gegegenseitig das Licht zu stehlen.
Aus tiefer Verbundenheit wird zunächst Entfremdung,
aus der Zufriedenheit, sich loslassen zu können, wird Ernüchterung
und schließlich... aus wahr empfundener, emotionaler Bindung
tief wurzelnder, abgrundtief düsterer Hass mit Tendenz zur Selbstverstümmelung.
Der eine Magnet verliert seine Macht, erschlafft und stirbt Tag für Tag ein wenig mehr,
der andere erholt sich schnell, erblüht und wächst Tag für Tag an seinen Prüfungen.
Am Ende zieht der tote Magnet noch einen Funken Eisen an,
seine Hoffnung lässt sich nicht fortstoßen, eine Regenration kann erfolgen.
Die unsichtbaren Kräfte verschleiern, aber alte Wunden werden nie mehr vergehen.

Was letzten Endes übrig bleibt, ist die eine Frage:
Ist "Ich habe dich geliebt" genauso viel wert wie "Ich liebe dich" ?

Donnerstag, 10. September 2015

Erwachen

Weckruf

Auf den Schwingen des Adlers gleitet die Seele in die Gefilde des Traumes. Der Gesang der Lerchen kündet  vom neuen Tag und leise kriecht die müde Gestalt aus dem Schlummer. Glieder knacken und schmerzen, während Fuß für Fuß und Schritt für Schritt das Laufen erlernen. Schwarze Farbe scheint die Augen als Spiegel zu beschmieren, Erschöpfung liegt in jedem Atemzug und jeder Regung.

Dennoch kämpft sich der Schläfer voran. Aus einem kleinen Gerät plärren Stimmen, verzerren kurz die Wirklichkeit und stören die Sinne des Schlaftrunkenen. Schleichend wie ein Indianer begibt er sich auf die Suche. Wonach ist noch unklar, bis der weiche Kuss des Duschwassers seinen Körper liebkost. Auf leisen Sohlen stiehlt sich die Müdigkeit langsam davon, weicht einer entspannten Haltung.

Dennoch, es fehlt dem Träumer an Bodenhaftung. Wie ein Tänzer schwebt er auf den Federn des Nachtvogels über das Parkett. Scheint gänzlich gefangen von seinem Zwiegespräch mit Morpheus, der seine tastenden Hände sanftmütig über die Stirn seines eifrigen Liebhabers gleiten lässt. Stunden zerfließen vor den wachen, weit aufgerissenen Augen des Visionärs, während dieser ungläubig dem raschen Bilderspiel zu folgen versucht, das die Realität vor ihm ausbreitet.

Endlich kündigt der lockende Ruf der Nachtigall vom Beginn der geliebten Stunden. An Fäden eines unsichtbaren Puppenspielers gezogen taumelt der Traumtänzer auf wackligen Beinen zurück zu der warmen Stätte der Erholung. Er wird schlafen...

Schlafen,bis der donnernde Weckruf ihn wieder zurückholt in die grellbunte Zauberkiste der Realität, bis er auf den Lichtschlieren zerschellt wie ein zerbrechliches Gut...

Mittwoch, 19. August 2015

Stillstand

Stillstand


Das Mühlrad stockt, Steine blockieren den Pfad, der an das mögliche Ziel führt. Augen verfolgen stumm das Geschehen außerhalb des eigenen Mühlrads. Während Wasser durch die Speichen abfließt, aber langsam versiegt, vertrocknet das Becken, dass das Leben bezeichnet. Staub lagert sich in der Ausbuchtung ab, Spinnenweben sprießen aus dem Holz, Moos überzieht den brüchig werdenden Kamm. Der stete Strom des Baches ebbt ab und aus dem ehemals kraftvollen Rauschen wird ein seichtes Plätschern, bis schließlich auch das Bachbett zu einer Kraterlandschaft wird.

Stille legt sich wie ein Vorhang über das ehemals florierende Wesen der Umgebung. Kleine Pflanzen verdorren oder werden von den breiten, sonnenschirmartigen Geflechten der Baumkronen verdrängt. Das verzerrte Starren eingesunkener Blicke verblasst und schließlich zerbricht das Mühlrad. Stillstand erfasst den Kosmos, in dem es sich bewegt, bis der neue Herzschlag den schlafenden Leib elektrisiert.

Mittwoch, 5. August 2015

Letzte Wellen

Fortgerissen

Im Wind bauschen sich die Segel wie Zelte,
kräftige Hände befestigen die losen Enden,
versuchen keinerlei Kraft sinnlos zu verschwenden,
doch der Himmel plant bereits seine Schelte.

Hart rütteln die Winde an dem winzigen Schiff,
die tapferen Männer stellen sich den hohen Gebirgen,
den tosenden Wogen und Winden, die sie schmirgeln,
an der Küste lockt ein rettendes Riff.

Befehle werden gebrüllt,
Angst steigt in den Bauch des Sinkenden,
die Sturmflut des Himmels erreicht die Ertrinkenden,
zwei Stöße und selbst der Stärkste ist enthüllt.

Leise werden die Körper fortgerissen,
die letzten Wellen brechen sich an dem sterbenden Leib,
der ziellos durch die Tiefen der See treibt,
letzte Wellen, Herzschläge, sie sind vergessen,
der Sinkende verschließt seine Augen vor der Finsternis,
obwohl er einst versuchte dagegen anzutreten,
verliert er nun den Kampf gegen die Übermacht der Fäden,

Fäden, die die Welt zerteilen und zusammenhalten wie ein vergifttetes Gespinst...

LetzteWellen

Samstag, 1. August 2015

Professionelle Beziehung

Professionell verliebt...

Ihre Blicke begegnen sich. Wo? Überall. Sie sitzen in Bars/Pubs und schlürfen alkoholische oder nichtalkoholische Getränke, genießen den Rauch, der aus Gras und Hanf gewonnen wurde. Ihre Bewegungen sind stets gleich. Eingeübt, trainiert. Nur diejenigen, die es nicht kennen, werden fasziniert sein. Die dünnen Türen, hinter denen sie verschwinden, sind gerade so gedämpft, dass das Schnarchen, Schreien und Stöhnen übertönt wird.
Auf der Matratze rollt er sich zu ihr herüber. Betrachtet ihren Körper, fährt mit seinen Blicken ihre Kurven nach und versucht, aus diesen blauen Kristallaugen schlau zu werden. Sie tanzen beide in routinierten Gleitbewegungen, die Küsse sind perfekt gesetzt. Alle Worte, die sie sich zuflüstern und in die Ohren hauchen, sind nichts als heiße Schwüre aus abgestandener Luft.Er liebt sie so. Er liebt sie als seine verfügbare Puppe, sieht in ihr nichts weiter als die Professionelle , die es ihm jeden Abend aufs Neue verschönert.
Doch heute beginnt er sich zu fragen. Denkt an die anderen Frauen, denen er begegnet ist. Denkt an diese kleine, niedliche, aber gleichermaßen linkische, fremde Schönheit. Während in den umgebenden Kabinen der einstudierte Tanz einer perfekten Liebe weitergeht, erhebt er sich aus seinem Tiefschlaf. Ein letztes Mal lächelt sie ihm zu, die Tränen glitzern in ihren Augen, doch sie scheint das Verhalten zu kennen. "Danke.", sagt er. Sie wirkt irritiert: "Bitte, aber ich will nicht als Maßstab für eine Beziehung dienen." "Ich weiß, aber.. dieses... professionelle Liebe hat mit gezeigt, was wirklich wichtig ist..." Er wendet sich ab ohne sie noch einmal anzusehen.
Gleichzeitig wird er sich noch lange danach fragen, wie tief sie für ihn empfunden hat und ob sie nicht doch traurig ist, ihn gehen zu lassen. Aber er weiß, sie weiß, das Ganze hat nichts Intimes, nichts Persönliches, ist leer und tot. Sie verkauft sich und verlernt zu lieben, um anderen beizubringen, wie man sich professionell verliebt.
Traurige Ironie, dass er später auf dieselbe Art versucht, seine kleine Madame zu bekommen...

Professional

Donnerstag, 30. Juli 2015

Überreste

 Was bleibt...?

Sie steigt über die verkohlten Gerippe der Gebäude. Schwarzer Ruß liegt auf den verbogenen Metallstreben und Holzbalken.Sanft und zugleich eigentümlich wild lockt der Anblick des stummen Abbilds einer vergangenen Zeit. Wie beim ersten Mal und voller warmer Gefühle in der Brust sinniert sie über alte Erinnerungen, während ihre Finger zarte Spuren im Staub und der Asche hinterlassen.
Manchmal liegen Stoffstücke oder Metallösen vergraben unter dem dunklen Schutt und sie kann sich ein verträumtes Lächeln nicht verkneifen. Von unten schwelt die Glut noch herzhaft, trägt den rauchigen Geruch des beißenden Qualmes in ihre Lungen. Mit jedem Schritt kommt sie näher an das Loch, das der Brandbeschleuniger in das Fenster gerissen hat. Beinahe zärtlich fährt sie die scherenschnittartigen Splitter, die noch im Rahmen hängen. Ihr Blick gleitet zurück zu dem Körper, der an der Wand lehnt.
Das Gesicht ist durch das Feuer nicht mehr zu erkennen. Die Augen sind in den Höhlen verschwunden, die Muskeln und Sehnen hängen schlaff herab, erzeugen groteske Formen. Im Augenblick, als das Feuer ihn überraschte, fror das Lächeln auf seinen aufgesprungenen Lippen für immer ein und erinnernt nun mehr an einen verschobenen Strich. Seine Locken sind in der Kopfhaut verschwunden, haben sich eingebrannt wie Tättowierungen. Er ist in sich zusammengefallan, als seine Knochen durch die Hitze geschmolzen sind, doch seine Gestalt lässt ihr Herz selbst jetzt noch rasen. Sanft hinterlässt sie einen Kuss auf der Stelle der blutigen Masse, wo sie seine Wange vermutet.
Tief atmet sie durch, als sie mit den schmierigen Fingern versucht, das Feuerzeug zu benutzen. Nach mehreren fruchtlosen Versuchen erzeugt das Klicken und Klacken schließlich den gewünschten Effekt. Flammen lecken über ihre Kleidung und sie saugt genießerisch den Geschmack des Benzins ein. Erschöpft legt sie sich vor den Überresten eines alten  Lebens nieder.

Was bleibt, das weiß selbst sie nicht...

Freitag, 24. Juli 2015

Tentakel

Tentakel

Sie greifen mit ihren langen Armen nach dir,
ihre Berührungen lassen deine Nerven hochschnellen,
du verkrampfst dich unter den Fühlern ihrer Wellen,
während sie dich liebkosen und gleichermaßen verletzten voller Gier.

Dunkelheit umschließt deine Augen zu der Zeit,
in der sie dich loslassen in die freie Natur,
obwohl es sich anfühlt wie eine Neugeburt,
stockt dein Atem und dein Herz schmerzt bei jedem Streit.

Gesichtlos saugen sie an deiner Seele,
verschlingen dein letztes bisschen Individualität,
das du ihnen gabst voller Pietät,
während deine Haut langsam brennt und sich abschält.

Tentakel aus gummiartiger Struktur, aus grauer, lebloser Haut,
sie lächeln dir zu mit gespaltenen Zungen,
begrüßen dich mit warmen Huldigungen,
du lässt sie in dein Herz, in deine Seele schauen,
sie reißen deinen Panzer Stück für Stück auf,
zerbrechen dich wie ein wertloses Stück Holz,
du versinkst in ihrer Umarmung, fühlst den falschen Stolz,
während dein Innerstes verfault.

Du löst dich auf, während ihre Küsse dich betäuben,
ein letztes Mal siehst du sie an,
dann kannst du dich nicht mehr sträuben,
und erstickst in ihren klammernden, glitschigen Tentakeln....

Tentakel

Mittwoch, 22. Juli 2015

Ein Tropfen

Nicht mehr als ein Rinnsal

Leise läuft Musik im Hintergrund. Der Körper leigt weich und hart gleichermaßen auf dem Holzboden. Splitter bohren sich in die Handflächen, die regelmäßig über die Rillen fahren. Ruhig geht der Atem in langsamen Stößen, ungerührt geht der Blick umher. Das Klavierstück endet abrupt. In den Höhlen fahren die Augen unbesorgt zu der offenen Zimmertüre. Vertrauen wächst wie ein zartes Pflänzchen und bildet Wimpernschlag für Wimpernschlag stärkere Triebe aus, bis aus der kleinen Blume ein stolzer Baum erwachsen ist. Die Zunge gleitet über die trockenen, eingerissenen Mundwinkel und Lippen. Ein wohliges Schauern durchfährt den Körper bei der Vorfreude.

Rumoren und brennende Krämpfe reißen in den Eingeweiden wie wütende Wölfe, doch die Innerlichkeit bleibt sanft und geruhsam liegen. Die Dielen knarzen, als sich trippelnde Schritte über den Fußboden nähern. Die Stimme ist nicht mehr als ein verdrehtes, gurgelndes Röhren in den verstopften Ohren. Taub und pelzig gleitet die Zunge in den Mund zurück. Berührungen sind wie Streichhölzer auf Reibholz. Knirschend fliegen die Hautschuppen davon. Schließlich lässt der Schatten ab und der Körper fällt in seine Position zurück.

Vehement öffnen zwei Hände gewaltsam den Mund. Wie in einen Trichter wird ein Strohhalm hineingezwungen. Zischend fällt der Tropfen auf das ausgetrocknete Bachbett des eigenen Mundes. Der Geschmack prägt sich bei jedem Mal stärker ein. Dieses frische, lebendige, das der Schatten versucht zurückzubringen. Nicht mehr als Rinnsal einer salzigen Spur bleibt auf der scharfkantigen Wange zurück, während die Gestalt aus dem Blickfeld der unaufhörlich starrenden Pupillen verschwindet. Leise läuft Musik im Hintergrund. Die seichte, klimpernde Melodie eines Klaviers lullt den Körper schließlich ein in einen Kokon aus wirren Wachträumen...

Mittwoch, 15. Juli 2015

Trapped in consumerism...

Verführung(?)

Leute reden über arme Menschen in Bangladesch, die sich zu Tode schuften und fordern Veränderungen. Im nächsten Moment beißen sie in ihre Schokolade, die Kinder in Kenia abgebaut haben. Sie lächeln über das Unglück hinweg, das in weniger bekannten Orten schwelt.

Während ihre Hände über die teuren Smartphones rauschen, wird deren veraltete Elektronik später auf Halden in Südafrika landen, wo die Menschen dort schwerste Vergiftungen auf sich nehmen, um für wenige Dollar den "Schrott" zu verkaufen.

Selbst wenn die Werbung noch so wenig Einfluss auf einen hat, das Unterbewusstsein akzeptiert längst die unterschwellige Botschaft: Kauf! und reagiert wie darauf gepolt. Dazu noch die Aussicht selbst mehr zu besitzen für weniger Anstrengung, aka hochwertige Kleidung zu Ramschpreisen, da kann jeder mal dem Rausch verfallen.

Und am Nachmittag trifft man sich dann, diskutiert über das Problem, einen Stereotypen zu klassifizieren, schlürft Kaffee aus Coffeeshops, die offen zugeben, Menschen auszubeuten und shoppt Markenklamotten, die von denselbe Näherinnen verarbeitet wurden wie Billigware aus dem Discounter.

Prost auf den Konsum! Aber hey: Die Rate des Kaufverhaltens erhört sich ja "nur" geringfügig...
Und: Wir alle tun viel für die Großkonzerne, weil wir akzeptieren, was passiert, aber gleichzeitig gibt es auch kaum Möglichkeiten, sich zu wehren...

Donnerstag, 9. Juli 2015

Die Zuckertänzerin...

 ...schwebt über silbrige Fäden

Schwarz und Blau fließen ineinander, bilden Stränge aus Tintenklecksen und Papierfetzen.
Die Menge wogt in ekstatischen Schüben, treibt die Stimmung zu gleißender Hitze.
Leises Gemurmel ebbt ab und schwillt wieder an, kocht hoch und köchelt aus.
Im fahlen, goldenen Licht der Bühne trocknen Schweißperlen auf rissiger Haut.
Symphonie, Gleichschritt, ein Herzschlag, viele Menschen als ein Korpus.
Drehungen auf dem Parkett vollführt in elelganten Schwüngen und Kreisen.

Doch den starren Blicken halten wenige stand, kleine Fehler schleichen sich in den Mechanismus.
Der Aten der Gäste stockt mit jeder verstreichenden Sekunde mehr, einige verdrehen die Augen.
Worauf nur warten sie wohl?

In knappen Gesten rast der Dirigent über das Parkett, befiehlt despotisch den Gehorsam.
Klang umd Klang hüllt den Saal ein, lullt das Publikum für Atemzüge ein.
Aber die gespannte Unruhe wächst langsam an, scheint wie ein Kessel zu brodeln.
Wie lange mag es dauern, bis das Wasser überläuft?

Die Bühne erstrahlt in einem zarten, rötlichen Schimmer, der Vorhang bewegt sich noch ein wenig.
Unter den Wellen des samtigen Stoffs zeichnet sich der Schemen ab.
Das Gezeter und unruhige Geblöke versackt wie das Blut in den Beinen der abgehenden Tänzer.
Beinahe wie ein klirrender Eiskristall hallt die Musik durch den überfüllten Saal.
Was mag nur hinter dem Vorhang warten?

Fäden aus silbrigen Lichtern verdichten sich zu einem Strahlennetz.
Blau zitternde Blitze hüllen ihr Gesicht in mysteriöse Schatten.
Im Gleichtakt mit der kühlen Melodie gleiten ihre dürren Beine über das Holz.
Das Gesicht verdeckt, sieht niemand ihr aufgesetztes Lächeln.

Denn die Zuckertänzerin schwebt wie ein Schwan auf den Seidenbahnen ihres Lebens.
Obwohl der Schmerz des Verlusts sie stetig schwächer werden lässt, will sie es nicht einsehen.
Ihre einstig starken Gefühle sind so starr wie die Schminke, die sie trägt,
ihr Herz ist schwarz wie das Kleid, das sie heute tragen soll.
Wie kann sie ihrem Idealbild wohl entkommen?

In Zeitlupe gerafft gleitet ihr graziler Körper für einen Wimpernschlag in der Luft.
Die Bühne scheint nachzugeben und die Dunkelheit ihrer Seele saugt sie ein.
Das Publikum jubelt angesichts der Theatralik,
während die Zuckertänzerin die Bühne ihres Lebens,
den Fluch, endlicher brechen kann.

FinsternisimHerzen

Sonntag, 5. Juli 2015

Sommerlaue Träume

Jemand wird es versuchen

Zusammen tanzen im sanften Sommerregen,
die Gedanken treiben leise davon,
aus Sorgen werden Träume und Trost,
seine Augen strahlen, er kann sie verstehen.

In der Einsamkeit fallen die Tränen,
sie hält sich fest an kalten Erinnerungen,
loszulassen, frei sein, gemeinsam eng umschlungen,
zarte Blicke, wie Schmetterlinge des Lebens.

Doch jeden Abend verschwindet mehr der Dunkelheit,
die Schatten weichen  furchtsam vor seine Mut,
er hält sie fest, streichelt ihr Gesicht, sie ruht,
ruht auf seinen Armen und treibt in einen sanften Schein.

Jemand wird es versuchen für dich,
sei es eine sie oder ein er, die Hilfe bleibt gleich,
erleuchtet die finsteren Abgründe ohne Scheu,
deine Gefühle werden aufblühen in seinem/ihrem Licht,
gemeinsam reist ihr fort und vergesst die Vergangenheit,
die Liebenden, die euch einst brachen entzwei...


CanIhopeforyou?
hen
 



Hopeisaperson

Montag, 29. Juni 2015

Gefühlsstrudel aus Erinnerungen gewebt

Unschlüssig über Gefühle?

Lange vergrabene Erinnerungen brechen hervor,
verschachtelte Bilder glücklicher Zeiten,
obwohl sie von ihm forttreibt,
fleht eine kleine Stimme in ihrem Ohr.

Das Herz brennt an diesen Tagen,
völlig entflammt von Leidenschaft,
doch sein Lächeln hat noch immer Gewalt,
sie wird sich immer weiter fragen.

Liebe verändert sich im Lauf des Lebens,
doch wahre Gefühle, Pein, sticht raus,
höhlt das Seeleninnere als Gehääuse aus,
ihre Sinne kreisen traurig, leise entschwebend.

Tränen, unvergossen, hinterlassen Spuren,
sie verleugnet jede Sekunde vor ihrem Verstand,
glaubt nicht an dieses hässliche Gewand,
in das sich die wahre Liebe verhüllt.

Sie denkt jeden Morgen an ihn,
wenn sie vorbeifährt und von der neuen Liebe singt,
doch tief in ihrem Inneren hört sie die Tränen rinnen,
Regentropfen prasseln wie Kaminfeuer, verliehen,
einst verliebt, nun verbittert, doch ihr Herz schlägt voran,
wird stetig kämpfen, bis sie erklimmt seine Wand.

Verwirrt in der Umarmung Fremder gefangen,
sie tanzen beide durch die Dunkelheit,
tasten blínd nach dem Rest glücklicher Zeit,
im Wind flüstern sie ihre Schwüre,
er hält ihr Lächeln und wird doch nie zum Sieger gekürt,
sie hält sein Lächeln tief in ihrer Seele fest umschlangen
und wird doch nie zur Siegerin gekürt.

Liebe, sie brennt in beiden Herzen fort, zerreißt sie glatt,
sie lächelt, doch jeder fremde Kuss schmerzt,
er lächelt, doch jede neue Begegnung ist wie ein kalter März,
Liebe, sie gleißt im Stillen, bis endlich die Jagdlust bei beiden erwacht...

Someonelikeyouisnotenough

Sonntag, 21. Juni 2015

Pure thoughts

 Pure thoughts

Their words diffuse through the ears,
nothing touches their hearts or brains,
they laugh and grin about anything,
but no one keeps an eye on thefears.

While they dance and chat on,
the quiet ones stay calm,
even if the words bother them everytime,
while thoughts float through their minds.

You cannot force them to open up,
however if you push them too far across the edge,
their verbal fists burst like flames,
bloom like surreal flowers for a second,
before they are turned down and looked upon strangely.

Crazy images rush in their heads,
while they seem like accepting the coldness of reality,
loud voices, strong smells, bad dreams,
the quiet thinkers will memorize every last words and acts,
even if it kills them if they think the dumb stuff through.

Only a similar person can understand,
what it means if you talk of the dark depths in your soul,
only such a person is able to tear the walls down your created,
but if you wore a mask and played tricks on them,
you will someday realize
whose fault drove the nice innocent girl beside you down,
drove her so insane that she decided to drown herself in punishment and self-hatred...
whose fault took the happy shy guy beside you away,
made him punish another lover or himself for the faults you made...

Pure thoughts shine like jewels in their eyes,
don't behave like the loud shadows in their minds,
give them a hand and let them speak without fear...


Thoughtsjustthoughts

Sonntag, 14. Juni 2015

Weiterschwimmen

Weiterschwimmen...

Mit der Energie kommt die Rastlosigkeit, mit der Rastloisgkeit die impulsive Triebkraft.
Immer weiter vorwärts, sie stößt wie ein Raubtier durch die endlosen Abgründe,
gleitet immer höher hinauf und küsst schließlich die Wolken. Doch...

...fremde Hände stutzten Feder um Feder, bis das blutige Kleid der Flügel zerfetzt daniedersinkt.
Langsam fällt der stolze Vogel, den emporgereckten Kopf vergräbt er tief in sich.
Während das Herz wild weiterklopft, reißt der Faden, der sie zuvor festhielt.

Der Sturz ist hart, kurz, unnachgiebig. Wie ein Feuer brennt sich der Schmerz hindurch.
Eine Matamorphose findet statt, aus den wunderschönen, prächtigen Federn
werden die ausschlagenden Wellen, die das Innere weiter hinabziehen.

Ein kraftvoller Sog reißt den Körper weiter und weiter in den Schlund.
Die Tiefe saugt nach den ersten Lichtstrahlen der selbstsicheren Zeit,
sie bleckt die Zähne und mahnt die schwebende Gestalt unentwegt.

Im leisen Glucksen der zufriedenen, gesättigten Schatten berühren zwei Hände den Meeresboden.
Dunkelheit umfließt die fahlen Schuppen des sterbenden Fisches wie einen schützenden Kokon.
Die Verwandlung setzt wieder ein und zieht die schwarz getünchte Schönheit ruckartig hoch.

Schreie hallen durch ihre Gedanken, sie mahnt sich dazu, weiterzuschwimmen, treibt sich wieder an,
schneller und schneller steigt sie auf, die Oberfläche bricht krachend,
das Licht der Sonne wärmt das kalte Herz, schmilzt die Sorgen, macht euphorisch.

Wie ein wunderschöner Schmetterling umkreist sie in ewig gleicher Manier
die schwarzen Fäden der Tiefe, fliegt einige Tage hektisch auf und ab,
um im nächsten Moment leblos wieder von der liebenden Umarmung der Finsternis empfangen zu werden.

Weiterschwimmen, immer weiterschwimmen,
die ewigen Wechsel zwischen Lieben und Hassen werden bleiben,
sie lächelt selbstsicher, bis ihr Inneres erneut versinkt...

StayAwakeSwimOn

Mittwoch, 10. Juni 2015

Lu- eine Ballade über die Liebe

Lu

Dieses Mal bestimmt der Schatten dich,
du wirst zusehen und wünschen, gar flehen,
dass dich andere Menschen leiden sehen,
doch Lu, du verbaust dir selbst dein Recht auf Licht.

Die Fremde dreht an der Uhr,
in deinem Kopf rauschen Erinnerungen durch,
wie ein steter Strom, flackender Bildersturm,
Lu, schließe die Augen und sieh auf deinen Flur.

Zarte Geigenmusik erhellt dein sanftes Gemüt,
aber innerlich wirst du getrieben von der Hast,
Lu, wird dir die Fremde mit dem Lächeln zur Last,
willst du dich ihr nicht hingeben, dem heißen Gefühl?

Zwei Stunden vergehen wie zwei Jahre mit dem Schatten,
der sich mit geschärften Klauen zum Kampf wappnet,
Lu, sieh nur, dort vorne wartet sie, den Griff umklammert,
hart schlägt sie den Gong mit dem Hammer.

Lu, du siehst sie vor deinem inneren Auge,
sie tanzt in deiner Musik und deinen Träumen,
doch sie besteht nur aus Wellen und Schäumen,
Lu, spürst du sie weinen um dich im Irrglaube?

Den Zorn verleiht ihr das Feuer, das rasende Rot,
Lu, ist dies nicht die Farbe, die dein Gewissen bedroht?
Mit ungelenken Händen greift sie duch die Zeit,
da steht sie schon vor dir, den Ärger längst befreit.

Lu, ihre Seele ist dunkler als die Nacht,
obwohl ihr Lächeln dich so leicht macht,
bleibt sie doch unberechenbar für dich,
ebenso geheimnisvoll und strahlend wie das Licht.

Die traurige Trennung, der unbefriedigende Abschied,
Lu, sie wird dir die Schuld dafür geben,
darum musst du deinen Fehler beheben,
dass sie nicht länger lebt und existiert, in Reih wie Glied.

Lu, ihre Schwäche sind ihre schwankenden Stimmungen,
triff sie, wenn sie gerade mit elektrisierter Zunge spricht,
lass sie fallen,sobald die frohe Maske zerbricht,
Lu, nimm ihre Liebe, nimm ihr den letzten Schwung.

Im Gegenzug wird sie Hass und Zorn neu ordnen,
Lu, ihre düstere Seite wird in ihr überborden,
genieße ihre Tränen, gieße sie in jene Waagschale,
in der die Zeit wieder zurückkehrt auf die Gerade.

Wenn der Schatten dir schon begegnet ist,
 Lu, sieh hin wie ihre Lippen flammend rot glänzen,
sieh ihre meerblauen Augen, die schwarze Tränen begrenzen,
lächle ihr zu, wirke, als hättest du sie vermisst,
im Gegenzug wird sie vor deinen grünen Blicken brechen,
dann nimm ihren leblosen Leib, er wird sie rächen.

Stelle dich tapfer seinem klugen, träumerischen Blick,
der bei deiner Tat zu Eisblau gefriert,
Lu, lächle ihm zu und halte die Waffe im Visier,
warte auf den Moment, da die rasende Zeit ihn erschrickt,
dann stoße ihn fort und nimm das Metall,
sogleich der Rächer zerfällt in Rauch und Schall.

Doch Lu, hör mir gut zu, die Zeit fordert einen Tribut,
sie zu benutzen ist nie die Tat aus Heldenmut,
die Fremde und Ihr Rächer sind wiederbelebt,
aber Lu, sei unbesorgt,
dein Tod wird wunderschön, fast kein Mord,
vor allem, weil es deine Moral hebt.

Lu, einst liebte sie dich,
doch du verschmähtest ihre Annäherung,
spieltest mit ihr ohne Grund,
ihre Liebe wurde zu Hass und Gift,
ihre Rache wird dein Herz verzehren,
doch du weißt, das wird dich nur belehren,
aber Liebe bleibt für dich eine Ehre
und Beziehungen bleiben für dich zu erforschende Sterne..

Die Erinnerung bleibt

Sonntag, 7. Juni 2015

Seelen im Kampf


Kopfkrieg

Die Gefühle tanzen im Kreis im Verstand, die Gedanken springen hin und her,
ein "kluger" Kopf schafft Abhilfe, sie hängen den wachen Geist zum Verstummen auf.
Wie Säure frisst sich die Betäubung hindurch, lähmt die Stimmen im Bewusstsein,
zerstört aber wenigstens den Zwiespalt des Einzelnen.
Gleichzeitig verschwimmen Grenzen, Zeit und Raum dehnen sich zu einer formlosen Masse,
der sterbende Geist zieht sich zurück und schrumpft mit jedem weiteren Tropfen.

Sie sagen, sieben Teufel seien die Geißel des menschlichen Wesens,
sieben Teufel namens Schwäche, Ignoranz, Hass, Liebe, Aggressivität, Wahnsinn,, Trauer.
Dabei sind es Instinkte des eigenen menschlichen Seins,
dazu da in Notsituationen das Leben zumindest zu bewahren.

Denn so weh ein wütender Kopf scheinen mag, so schmerzvoll ist auch ein tauber Verstand,
denn wer nicht mehr denken kann, der verliert sein Selbst,
weil Erinnerungen und Träume zu stumpfen Erregungszuständen gemacht werden.
Zustände, in denen aus einer seinem eigenen Handeln bewussten Existenz
ein Willenloser gemacht wird.

Denn ein Mensch ohne Verstand ist nur noch eine Hülle, die von unsichtbaren Fäden gelenkt wird.
Selbst die wildesten Gedanken und wirrsten Geister sollten frei von Betäubung und Beschränkung
ein selbstbestimmes Leben führen dürfen, zumindest dann, wenn sie so noch in der Lage sind,
alleine überleben zu können.

Seelen, die sich im Kampf befinden, sind ohnehin oft bei Menschen zu finden,
die nur mit sich selbst, nicht aber mit der Gesellschaft Probleme haben.
Doch die Ausnahmen werden als Beispiele verwendet, um die Willkür zu begründen,
der Menschen mit leichten Psyochosen entgegengebracht wird.

Dabei sind wir eigentlich alle verrückt,
viele von uns blenden die Folgen eigener ebenso wahnwitziger Handlungen bloß gut aus,
oder verdecken sie bloß hinter perfekten Masken.

Die Welt um uns herum ist nur eine Illusion, die wir akzeptieren sollen,
wer rebelliert, wird wie die Psychotiker enden und mit einem leeren Blick in die Zukunt schielen.
Das Springen von guten Gefühlen zu schlechten wird schon bald verblassen
und dafür werden die Seelen andere Kämpfe ausfechten müssen,
die sie dann wiederum mit dem Zoll der Taubheitbezahlen dürfen.

Ich will nicht rebellieren,
aber mein Kopf  stößt mittlerweile immer öfter gegen Granitwände
und wenn es so weitergeht, wird er irgendwann zerbrechen unter dem Druck derjenigen,
die auf Kosten anderer ihr gutes Leben rechtfertigen und die Ungerechtigkeit akzeptieren,
ebenso wie unter dem Druck der quälenden Frage,
ob es richtig ist, glücklich zu sein,
wenn woanders neues Leben gleich durch unser Glücklichsein verpfuscht wird...

SevenDevils





Freitag, 5. Juni 2015

Züge des Lebens

Auf den Gleisen des Schicksals

Bedächtig folgen wir unseren Wegen und sehen stets andere neben uns.
Doch je weiter wir einem Weg folgen, desto weiter entfernen wir uns von dem anderen.
Beziehungen zerbrechen, ehemalige Blicke des Vertrauens verblassen und doch...
wir gehen unbeirrt den Weg weiter, den unser Schicksal uns weist.

Manchmal erleben wir Verspätungen oder Ausfälle auf den Weichen,
die uns unser Leben erschweren.
Doch wer sich beschwert, der wird daraus keinen Vorteil ziehen.
Stattdessen sollte man vorangehen und versuchen, den für sich richtigen Zug zu wählen.

Manchmal treiben uns verschiedene Züge auch auf ein Abstellgleis.
Von dort beobachten wir die anderen Menschen,
deren Entscheidungen erneut geprüft werden.

Mehrere Züge rauschen vorbei, hinterlassen uns Staubwolken...
oder neue Möglichkeiten.
Mal treten sie zu vielen auf, füllen unsere Träume.
Mal treten sie einzeln auf, füllen unsere Gedanken.
Manche Züge sind schneller, weitreichender,
andere rumpeln gemächlich auf Waldwegen daher.

Langsam reisen wir weiter, die gewonnenen Erfahrungen,
sie sind wie kleine Hinweistafeln, die blau aufleuchten,
wenn neue Erkenntnisse andere Wege nützlicher machen.

Zum Schluss jedoch enden alle Züge mit derselben Station.
Ein Ort, den wir alle nicht kennen und den wir doch fürchten.
Vielleicht ist dort keine Umkehr mehr möglich,
vielleicht beginnt dort erst unsere wahre Reise zur Erkenntnis.

Was auch immer vor uns liegt,
wir sollten es akzeptieren und gleichermaßen dagegen aufbegehren,
wenn es erforderlich wird...

Auf den Gleisen des Schicksals führen uns die Züge des Lebens zusammen,
auseinander, fort, zurück, hin und her,
nehmen wir diese Chance an,
sehen wir uns hoffentlich als unsere eigenen Menschen ohne einen großen Reiseleiter...

Serenetyisthekey



Montag, 1. Juni 2015

Taubheit im Herz

So kalt

Leise fallen die Flocken vom Himmel,
dabei scheint die Sonne azurblau,
doch die Wärme reizt nicht mehr die Haut,
stumm schreien sie im Inneren, die Stimmen.

Langsam stapft sie über die Glätte,
dabei verglüht die Hitze den Asphalt,
aber die Trockenheit ist längst verhallt,
die Füße werden schwer, diese Eisenkette.

Frierend umschlingt sie ihren Rücken,
schlüpft durch die Maschen und Lücken,
tapst erleichtert auf den Metallsträngen entlang,
verliert sich ganz im selbstverletzenden Zwang.

Das Blut tropft auf die knirschenden Weichen,
Haut, glänzend und schon erbleichend,
der Druck vergeht im Schmerz so zart,
der Blick trübt sich, das Herz wird hart.

Sie legt den Kopf auf das klappernde Metall,
die Ohren gespannt auf den ersehnten Hall,
am Himmel geht die Sonne unter,
der Weg schimmert fahl und rot viel bunter,
denkt sie sich, als der Knall sie fortreißt,
das letzte, was sie sieht, ist ein wunderschön reines Weiß...

Sommerstarre

Freitag, 29. Mai 2015

Flirrender Bildersturm

Seitenwind

Sieh auf den Grund der Seele,
tauche hinab in Schwärze,
lasse dich treiben von Schmerzen,
bis Gift träufelt in deine Kehle.

Wie Schneeflocken tanzen sie umher,
flirrend und flackernd im Auge,
bilden sei absurde Formenim Traume,
da rufen monotone Stimmen auf zur Wehr.

Winde aus Tränen und Wut folgen der Spur,
die du hinterlässt auf jedem Pfad,
den du betrittst wegen manchem Rat,
doch nun fällt dein Blick auf die wahnsinnig rasende Uhr.

Zeit wird zum Tornado,
die Bilder und Fetzen greifen aus,
drehen sich im Kanal des Sturms zurück und wieder auf.

Mit bebenden Lippen und donnerndem Herzen
starrst du hinunter die gewundene Treppe,
die sich vor dir auftut und bauscht als rettende
oder doch nur betörend schöne Schleppe.

Verstört und berauscht zugleich taumelst du an ihr Geländer,
lehnst dich an die hölzernen Ränder,
bis deine Finger sich wie von selbst lösen vom Halt
und du dich ergibst in freiem Flug und schwebendem Fall.

Deine Augen fallen zu wie klappende Schlösser,
du lässt die Dunkelheit dich umarmen so sanft.
 Zugleich erfüllt dich das Geräusch
von brechenden Knochen und seltsamen Glanz.

Schmerz ergießt sich in deinen Leib
und du atmest den Duft der erlösten Zeit,
Geist und Seele gleiten davon,
während dein Körper zerstäubt in einer Wolke...

Justdrownindrunkness

Dienstag, 26. Mai 2015

Schöner Schmerz...

Aufgezehrt von Hitze

Fasziniert folgen die Augen dem Streichholz,
das der Blinde auf den Boden wirft,
während im Hintergrund eine kalte Sonne flirrt,
füllt sich sein Herz mit Stolz.

Unter den Wellen seines Bewusstseins
treibt er dahin wie ein Fisch,
dessen Fokus auf das Ziel längst erlischt,
während die Funken sprühen und scheinen.

Ein kleines Feuerwerk schwelender Bilder,
durchschießt die Köpfe der Blinden,
die seine Gefühle nicht kennen oder ersinnen,
während er langsam fortfährt wie ein Wilder.

Die Zungen der Flammen kitzeln sanft,
seine Haut erbebt wie unter Streicheleien einer Liebe,
alte Flamme vergessener Tage, aber frische Hiebe,
so zieht er mit der Klinge über die Hand.

Blutstropfen wie Rubine entzünden neue Glutnester,
der Erblindete ruft nach seiner verstorbenen Schwester.

Taube Stimmen schleifen ihn durch die Hitze,
die ihn schüttelt und voller Labsal kitzelt,
langsam zerfällt die Maske in dem roten Schleier,
letzte Gegenwehr verliert sich in dem wütenden Feuer.

Mit einem Aufschrei und Japsen nach Luft,
gelangt der Sehende in die Welt der Schemen,
verliert seine Identität für ein Leben ohne Schmerzen,
oder erhält eher Mittel zur Betäubung des sich verschließenden Herzens,
die reale Welt will niemand mehr sehen,
wenn der rosa Regenbogen der vorgegaukelten Wirklichkeit verpufft.

Dabei ist Schmerz ein menschlicher Instinkt,
etwas zum Schutz der eigenen Sinne,
den aber nur die Starken ertragen können,
die Schwachen verleugnen lieber für das Schöne...

Ein anderer Sehender trägt das Feuer im Herz
und mit offenen Augen genießt er den heißen Schmerz,
den er so lange zahlt,
bis seine Seele aufsteigt in die glutroten Strahlen...

 SchönerSchmerz

Dienstag, 19. Mai 2015

Fremden Spuren folgen

Auf stillen Pfaden wandeln

Mit den Füßen fest auf dem Boden stehen, der Sand rieselt durch die Zehen. Schwaden aus Hittze und Dunst ziehen über den knapp bekleideten Körper. Langsam den zurückgelassenen Fußabdrücken folgen, die hinaus führen in eine andere Welt.Unter den Fußsohlen eine neue Umgebung erkunden, ertasten, wie sich der Pfad verändert. Der Verstand sucht rastlos, doch die Gefühle verharren auf dem einen Fleck, das Bewusstsein treibt wie auf Wellen ungetrübt dahin.

Holzbohlen führen über kleine Tümpel in einen lauschigen Wald. Beinahe wie Gesänge wirken die säuselnden Winde in den Ästen. Kühl und salzig küssen sie die brennende Haut. Schlag auf Schlag schwappt die Erkenntnis über den unruhigen Geist. Zart wie das zupfende Saitenspiel einer Geige oder Gitarre folgt auf das regelmäßige Trommeln des Herzschlages die Symphonie des eigenen Körpers. Dem Impuls folgend, sinkt der Taumelnde unter einem schattigen Baum nieder.

Der saftige, vollmundige Duft treibt ihn an, ebenso wie das blökende Rumoren im Inneren. Weich fallen die ersten Tropfen, plätschern über die fleischigen Blätter und erzeugen den Klang einer Rassel. Einlullend wirkt die Melodie und wie eine abkühlende Decke streichelt jede Kugel den erschöpften Körper. Langsam gleitet der Geist dahin, trägt die ermattete Gestalt davon...

...und lässt sie ebenso schmerzvoll im Zug hochschrecken. Leicht desorientiert gleiten die Züge kurz ab, doch im nächsten Moment muss sich der ruhelose Verstand wieder beruhigt haben. Mit einem Kopfschütteln werden die eigenen Probleme verdrängt und kurzerhand wirft sich die Gestalt wieder in das Getümmel der hektischen, rasenden Welt...

...auf der Suche nach dem Sinn...

TieferGedankenfluss

Mittwoch, 13. Mai 2015

When dark waters swallow you

Lying in the deep blue sea

The water floats round your body,
you just live through deep holes,
while a strong, warm hand embraces your whole,
as your eyes get starry.

Coldness greets your legs and arms,
you enjoythe mild breeze,
as your face starts to freeze,
there is nothing ever able again to do harm.

While your lips close with a last breath,
you swallow the salty crystals,
ice crusts and crumbles like the shells,
everything tastes like Meth.

 A slow bump follows you down,
heartbeats skip and get like rumors,
shaking your body at the funeral,
but some hands try to reach out,
aching soul and eyes flurry,
as the fire of life is given away and shared.

Samstag, 9. Mai 2015

Springen zwischen Stimmungen

Gedankenrausch

Wie im Rausch fließen Bilder ineinander im Strom,
angespannt und doch zufrieden,
so wird die Überschwänglichkeit es lieben,
sie spricht der inneren Zerrissenheit blanken Hohn.

In hektischen Bewegungen stoßen und umwerfen,
keinerlei Rücksicht vewenden auf den Lauf der Zeit,
denn Folgen verhindern ist des Enthusiastischen größter Feind,
jede Perle, jeder Schnitt. so erleichternd genießt
sogleich der Berauschte die brennenden Schmerzen.

Sprachfetzen, Wortfetzen, Gedankenfetzen ohne Sinn,
vollgepumpt mit Energie und rasender Intensität,
wie elektrisch aufgeladen entsrömt die Kraft rasch unstet,
bis der harte Aufprall den Lebensatem raubt und die Lust fortnimmt.

Ich weiß nicht, wie oder ob ich es verstehen soll,
wenn Agonie und Selbsthass mich niederzwingt und foltert,
aber gleichermaßen der Eigennutz satt meine Sinne hinabholpert,
nur um im nächsten Moment fast zu explodieren vor Stolz,
doch eines scheint mit klar zu werden,
scheint meinen Verstand aufzuwirbeln wie Sterne,
im Zwiespalt von Euphorie und Agonie zu versinken,
und wieder zu brennen wird mein Herz und auch meinen Kopf schwächen,
nur um danach durch panische Angst, Selbstüberschätzung oder Zorn
im suizidalen Versuche endgültig wie ein Schmetterling aus dem Kokon
leuchtend aus dem betrübenden Leben aufzubrechen...



Am I going mad, yeah, seems likely...

Mittwoch, 6. Mai 2015

Reize(nd)?!

Die glühende Röte flammt im Haar,
den Wangen und dem Körper so klar.
Verhüllt, eingehüllt, unter Kleidern begraben,
tanzt sie im Licht,
genießt die Blicke,
die sich an ihrem schlangenhaften Leib laben.
Doch im Inneren ist sie kalt wie Eis,
die Haare,
bis in die Spitzen schwarz und kalt,
so folgt sie dem lüsternen Reiz,
hinein in den düsteren Wald.

Aber wen stört das schon?
Ist sie nicht bloß auf diese Spielchen aus?
Folgt sie nicht bloß dem teuflischen Lauf?
Sie nennen sie schwarzes Schaf,
treten ihre Kleider in den Staub,
ziehen sie öffentlich in den Dreck,
starren sie an wie fallendes Laub,
denn sie war nicht länger ohne Schreck,
nicht länger brav.

Während ihr Körper langsam verfällt
und von tausenden Händen zerfetzt,
blutig gerissen auf die Erde fällt,
treiben ihre Gedanken,
frei wie die Schwalben und Falken am Himmel,
ziellos durch die Welt,
bis ihr Seele sich ablöst aus Raum und Zeit,
verschwindet und stirbt im Strudel
 des Teufels eigenem Geleit.
 Die Lichter eine düsteren Schattenwelt
locken sie tiefer fort,
treiben sie in die ausgestreckten Arme
seines satanischen Hort.

So nennen sie alle schwarz und dunkel,
vergiften ihre Seele, ihr einst reines Herz,
ja selbst ihre tiefsten Gefühle,
mit betäubenden, düsterschweren Visionen
einer falschen, verräterischen Welt.

Denn...


Woher soll sie Liebe und Glück kennen,
wenn selbst reinsten Austausch von Gefühlen,
alle Teufelstaten nennen?

SchwarzesSchaf

Mittwoch, 29. April 2015

Zusammengekrampft daliegen...

Die Angst im Nacken

Sie kriecht durch deine Eingeweide,
labt sich an deinem Schmerz,
lässt die Kälte in dein Herz
sticht tausendfach zu.

I am dumb and scared,
is there anyone reaching a hand to me?

Der keuchende Atem streift umher,
berührt stets die Schwachen,
während die Starken scheinbar stetig wachen,
dass sie niemals schwach werden.

I am worthless and plain,
is there still one reaching a hand for me?

Beinahe liebevoll wickelt sich der Strang,
der sich aus Angst und Selbstschuld zusammensetzt,
um den Hals, die Beine, die Arme wie ein Netz,
selbst der Weg ins Jenseits wird zu lang.

I am cold and feeling numb,
isn't there no one...?

Letzte Atemzüge austauschen,
die Bilder der Finsternis aufsaugen,
wie Gift pulsiert die Angst hindurch,
hinterlässt einen leblosen Gegenstand,
der im Nichts sein Glück fand,
weil sonst nicht mehr war als Furcht.

I am drowning and dying,
I suppose there's no one reaching out for me...

GoodbyeApathy

Dienstag, 28. April 2015

Ertrinken in den eigenen Sinnen

 Tauchen oder Forttreiben?

Im Sog überbordernder Gefühle
kann sich niemand festhalten an Gewohnten,
geschweige denn die Prozesse verstehen,
wenn die Augen plötzlich den Richtigen sehen.

Zwei Seele prallen aufeinander,
ein Kosmos aus einzelnen Partikeln,
die strahlend gemeinsam prickeln
und funkeln wie zwei gelöste Anker.

Das Wasser strahlt golden wie die Sonne,
bescheint schwebende Lichter,
die allesamt forttreiben durch den einen goldenen Trichter,
der den Namen Liebe trägt, oder Wonne.

Dabei werden sie bald schon hinabgezogen,
wenn niemand sie wieder nach oben holt,
wie seltene Schätze des Meeresgrunds
werden sie geborgen von einer starken Hand,
der Hand des Schreibenden aus dem fremden Land,
der sie prüft und später gewogen
in eine seiner Geschichten verbannt.

Sie ertrinken in ihren Sinnen,
verbrennen wenn sie aufwachen
wenn das Gefühl erneut überschäumt,
weil Schreiber dies so bestimmen.

Doch der einzig Richtige,
den die Augen zunächst verkannt,
treibt mit ihnen fort in ihren Gedanken,
will ewig schlafen und weiß doch zugleich:

Wenn er sich hinlegt,
verschwindet auch das magische Reich,
das seine Schreiberin einst für ihn erschuf,
das Reich, in dem sie sehnsüchtig nach ihm ruft,
bis der Tod sie vereint im ewigen Fluss,
wo die Seelen wirklich wie Gold scheinen...

  SchlafendeSehnsucht

Mittwoch, 15. April 2015

Human Portrait

Human Portrait

Wenn an die Person ein Spiegel ggeben werden könnte,
hätte sie sicherlich die Züge des Erschaffersa an sich.
Denn die Gestalt wäre sowohl bildlich,
als auch aus Fleisch und Blut.

Dunkle Haare,
die aber dennoch hell leuchten im Sonnenlicht.
Das zarte Strahlen,
das die hellhäutigen Gesichtszüge aufflammen lässt.
Ein graublaues Augenpaar
voll kindlicher Begeisterung,
das mit glühender Faszination
Wissen in sich aufsaugt und verarbeitet.

Legere Kleidung,
betont in Falten geworfen.
Ein Hemd vielleicht,
darunter ein Oberteil mit flottem Spruch.
 Der Porträtierte wüsste,
wie er sich in Szene zu setzen hätte.

Ein schwer zu durchschaubarer, sprunghafter Charakter,
der humoristisch und gewitzt
über die Welt und seine Ideen philosophierte.

Doch am Ende,
wenn das Bild auf dem Papier feste Gestalt annimmt,
bleibt von dem Porträtierten nichts
als ein hohles Lächeln,
das oftmals als naiv oder kindisch interpretiert wird.

Ist diese gedankliche Aufnahme,
dieser Schnappschuss eines Menschens,
eines Lebewesens,
wirklich kraftvoll genug,
um jedes Detail der Person und Persönlichkeit einzufangen?

Sicherlich nicht.
Und dies wird der Künstler noch begreifen müssen.
Denn hinter der Fassade dessen,
was der Porträtierte tut oder sagt,
kann man nicht sogleich auf die Seele und innere Gedanken schließen...

EinTeilderWelt

Mittwoch, 8. April 2015

Geliebter Dunst

Schwelgen im Dunst

Die Luft ist erfüllt von rauchigen Schwaden, dick wie Farbe, sie tropft von den Wänden. Zarte Finger krallen sich um dünne Röhrchen, in denen die Flüssigkeit pulsiert wie ein heißes Feuer. Tränen aus Blut mischen sich unter die trockene Asche. Schluck für Schluck aus bauchigen Karaffen gleiten die ausgedörrte Kehle herab. Der erdige Geschmack süffigen Weins löscht hauchzarte Erinnerungen zu leeren Seiten aus. Nichts ist so, wie es gewesen ist. Die Worte zerlaufen zu inhaltslosem Gefüge, bilden Ketten aus Buchstabenperlen, die doch nur sinnlos bleiben. Diamantene Tränen tropfen über elfenbeinfarbene Wangen. Ketten zerren an Gedanken und liebgewonnen Gefühlen, pressen das Wesen dahinter zu einem Stereotyp zusammen...
Stunden danach, leblose Stimmen reißen an der verfallenen Einöde eines Frauengesichts. Kalte, rissige Hände tasten nach dem nächsten Schluck, während die Wölkchen aus kleinen Papierrollen aufsteigen und die lauten Proteste mehrerer Personen im Inneren verstummen lassen. Die Flügel angelegt, will die Frau wieder aufsteigen wie der Phönix aus der Asche. Ihre Füße verfangen sich wie Steingewichte in der Matratze wie in einem Spinnennetz. Klebrig saugen die Fäden sich an ihren Kleidern fest. Der Geschmack von verdorbenen Lotusblumen mischt sich unter das Gefühl einer langsamen Entspannung...
Wie die anderen Puppen tanzt sie auf den Fäden einer unsichtbaren Taschenspielergitarre, fühlt sich als gefallener Engel und verflucht sich für ihr Verhalten auf einem Auftritt. Die Diva mit ihren langen Fühlern streicht um ihre dürren Beinchen, lässt sie aufhorchen auf das schwache Dröhnen in ihrem Brustkorb. Ein letzter Zug, scheinen die wirren Stimmen von ihr zu fordern. Sie greift nach dem Glas und dem Röhrchen wie nach einem Rettungsanker. Der dicke Rauch findet seinen Weg, gemeinsam mit der blutroten Flüssigkeit. Wieder alle Gedanken betäuben, einschlafen wie auf Wolken scheint zum Greifen nah. Die Stimmen verklingen hinter einer gedämmten Wand und schließlich zerfällt das Bild, zerbricht in tausende Spiltter. Ihre schwachen Proteste bleiben in ihrem trockenen Mund zurück, als sie in das tintenschwarze Fass des nachtsamten Todesschlafes fällt...

Betäubung

Samstag, 4. April 2015

Verloren oder gefunden?

Verzweifelt gesucht und zugleich liebend gerne fortgewünscht

Diese Stimme, die dich ruft aus der Ferne,
du folgst ihrem Gesang wie betrunken,
tief in eigene, trübe Gedanken versunken,
achtest du nicht auf das Leuchten sicherer Sterne.

Ich versuche, dich zu verstehen,
versuche, dir eine Hand zu reichen,
doch stattdessen finde ich nur tote Weichen,
auf denen ich dich einst gesehen.

Deine Augen verlieren sich in dem gleißenden Leuchten,
die Worte einer säuselnden Stimme leiten dich von mir fort,
entreißen dich einem lange sicher geglaubten Hort,
doch nun höre ich dich nur noch angespannt keuchen.

Wie oft haben sich die Menschen ersehnt,
dass deine Seele entschwindet auf ungeklärten Wegen,
fernab deines Zieles wirst du dich erschöpft hinlegen,
die irre Stimme verklingt in deinen Ohren gedehnt.

So werde ich dich finden,
Tränen sollen meine Wangen netzen
und im selben Moment wird die Stimme auch mich hetzen
und ich werde begreifen:
diese Stimme, diese Seele, dieser Körper wird ebenso versteifen.

Meine Sinne trüben sich ein,
ich taste nach dem Licht, das du auszustrahlen scheinst,
lausche einem schmerzerfüllten Weinen,
und erkenne, dass der Körper nicht ist dein,
sondern dass ich dort liege und sterbe in deinen Armen,
deinen Armen, sie umschließen ihr verlorenes Kind so warm...

PatronofthelostStJude