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Montag, 23. März 2015

Eine lange Reise...

Ungewisse Welten

Hitze flirrt und Karosserien flimmern in schier endlosen Bändern auf den feuchten Straßen. Der Schweiß tropft von den Körpern, tropft aus den rauchenden Auspuffen und tropft sogar scheinbar als nieselnder Regen auf die teils asphaltierten, teils ungeebneten Wege. Röhrend rauschen die Wagen wie an einer Perlenkette aufgereiht in zeitlos gleichen Abständen dahin. Das Rückenpolster drückt gegen die Eingeweide, quetscht das Blut und die Muskeln ab. Gedanken fließen träge dahin wie zähflüssiger Sirup aus einer kleinen Kanne, bilden wirre, verstörende Bilder. Der Fahrer tippelt mit seinen Fingern auf das weiche, ledrig riechende Lenkrad. Seine Bewegungen ahmen den Lauf der Vorgänger und Nachfolger nach. Jeder ist angespannt und jeder wartet. Doch worauf genau sie warten, ist ihnen nicht klar.
Der lehmige Boden zu den Füßen frisst sich wie glühend heiße Säure in Form von gelben Sandkärnen förmlich durch die zarte Haut. Kakteen säumen das endlose Meer aus glänzendem Metall. Bei jedem erneuten Ruck, der durch die funkelnden Metallmonster geht, wirkt es so, als wenn ein Domino umfiele und dabei eine Welle auslöste. Ähnlich wie ein Stein, der schwer in einen Fluss hineinfällt und mit seinem Stoß mehrere, kräuselnde Ringe erzeugt. Das grelle Gleißen einer erstarkenden Mittagssonne sticht schmerzhaft in das Gesicht. Mit beschirmten Augen tritt der Schatten von dem glitzernden Asphalt zurück. Den Daumen hoch erhoben, wartet der Fremde auf einen neuen Anstoß seiner Reise. Hin und wieder wirft er oder sie einen nervösen Blick zurück. Im Hintergrund leuchten die blassen, teils ausgefallenen Buchstaben einer Werbereklame für ein Hotel, dass mehrere Ewigkeiten entfernt ist, zumindest im Auge des Schatten.
Aus dem Augenwinkel reibt sich der Übermüdete seinen unruhigen Schlaf aus den Augen. Genervte Stimmen klingen in den ohnehin geplagten Ohren nach. Gekeife einer unglücklichen Liebhaberin, Geschreie und Gequieke einer zufriedenen, verkauften Seele, all das verschwimmt zu einem grauen Gemisch, untrennbar. Aufgequollene Hände krallen sich um das Lenkrad wie um eine Rettungsleine. Das grellbunte Licht der Reklame lenkt den Schläfer ab. Nur für einen Moment erhascht er zunächst einen Blick. Das Blinken erfolgt von selbst, knirschend greifen die Reifen auf dem ungeteerten Sandstück. Mit einem ächzenden Knarzen in dem Gehäuse kommt der Koloss des Highways einen Meter vor dem Schatten zum Stehen.
Langeweile macht den Fahrer unvorsichtig. Im einen Moment aufmerksam und auf den langen Weg vor sich ausgerichtet wie ein Falke, im gleichen Atemzug ein Knall wie aus einer Pistole. Metall knirscht auf Metall. Der Körper im Hintergrund wird in den Sitz gedrückt. Weit aufgerissene Augen und erstaunte Münder beobachten, wie sich die Welt in ein flammendes Inferno aus Schmerzen verwandelt. Dunkelheit verfinstert den Blick...
Der Schatten sieht nur für einen Moment den gierigen Schlund und die verzehrenden Blicke eines Süchtigen auf Entzug. Als der ohrenbetäubende Krach einsetzt, befinden sich die schmalen Beine eines knabenhaften Frauenkörpers bereits auf dem Weg in die gleißenden Lichter der verheißungsvollen Zukunft. Es ist ein weiter Weg und eine lange Reise, doch der Schatten weiß beschwerliche Pfade zu bewältigen...

Sonntag, 22. März 2015

Steingehauen

Steingehauen

Steinfiguren säumen einen stillen Pfad,
Fremde folgen den Erdrillen,
um ihre Abenteuerlust zu stillen,
aber niemand besteht die wilde Fahrt.

Über dunkelblaue Wellenberge,
hinein in moosgrüne Wälder,
überall stehen die verstummten Eltern
und ihre ebenso erstickten Zwerge.

Wenn alles Licht der Welt verblasst
und Schatten wie Gestalten aus Albträumen aufwachen,
schreiten die steingewordenen Wesen empor aus schwarzen Lachen,
steingehauen und langsam von jedermann verhasst,
zeigen sie den Menschen,
wie sterblich und einsam sie innerlich sind...

Doch vielleicht... sind sie auch mehr als nur Schattengestalten,
denn wir alle kennen sie, die uns im Dunklen verunstalten...

Samstag, 14. März 2015

Pfützensprünge

Pfützen...

Tanzen über blühende Felder,
den Wind kitzelnd auf der Haut spüren,
lächelnd das glimmende Lagerfeuer schüren,
um gemeinsam die Zeit zu genießen.

Kichernd Abhänge hinabrollen,
zufrieden im Flussbett Kiesel nehmen,
dem Rauschen folgen und hinterhergehen,
nur um wieder durchs Gras zu tollen.

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages
streicheln über die warme Haut,
zusammen ins grelle Licht,
das vertreibt das Morgengrau.

Im Plätschern der Tropfen unterm Blätterdach
kuscheln wir uns aneinander,
halten die Zeit wie einen Kompass die Wanderer,
freuen uns über den anschwellenden Bach
und springen wild durch die schillernden Spiegel,
diese Pfützen, die schimmern wie golden geschuppte Ziegel.

River