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Sonntag, 28. Mai 2017

Tranchiert

Offengelegt

In der Dunkelheit verbirgt sie sich freiwillig vor der Realität, grenzt ihre Gedanken ab und taucht in eine Fantasie ab. Doch irgendwann muss sie in das Licht treten, wird vor die kritischen Blicke der Menschen um sich herum gezerrt. Seziert von den weit aufgerissenen und teilweise geschockten Augen, begleitet von den gröhlenden Rufen der Aufstachelnden. Sie schlägt sich durch, stets mit dem Druck und der Panik auf der Seele ganz entblößt zu werden. An einem Tag begeistert sie euphorisch und fast schon überschwänglich ihre engsten Vertrauten, um im nächsten wieder unter einer dichten Schicht zu verschwinden und sich in eine Maske zu kleiden. Jedes Gespräch öffnet weitere Verschränkungen, reißt Wunden in der dicken Haut. Tranchiert beinahe die essenziellen Bestandteile des Wesens vor sich, legt die verborgensten Geheimnisse frei und gibt sie der Lächerlichkeit preis. Doch der Schmerz, der sie dabei sogleich durchfährt, bleibt verborgen, wird stattdessen vehüllt von einem Lächeln. Wärme und Ruhe scheint sie auszustrahlen, auszusenden und zu verbreiten, während sie innerlich nichts mehr spürt außer einem rasenden Herzschlag und der höchsten Erwartung. Beides drückt sie zu Boden, aber erhebt sie gleichzeitig in die Luft, lässt sie schweben und in einer anderen Zeitlinie brutal zerschmettern. Ihre Sinne preschen vorwärts, analysieren und messen de Realität ab, wiegen sie als wertlos aus im Gegensatz zu dem perfekt konstruierten Traumbild. Sie lächelt noch immer, als sie dem Impuls nachgeben muss und auf die letzte Mahnung hofft, noch am Leben zu sein. Die letzte Strafe in Form der völligen Entblößung oder Offenbarung. Sie lächelt, doch ihre Gesichtszüge erstarren nach und nach, als sie sich, tranchierend Schicht für Schicht, daran erinnert, was Leben heißt...

Samstag, 20. Mai 2017

Love and life

Love and life

A face shaped like a mirror, eyes dark and deeply disturbing, lips luring downwards. The path is shallow and steep, the darkness thickening and cold but the body keeps tumbling forward. No step back, no step below, only further up leading along a small funnel of light. Voices clear but foreign for as long as the body stays. Words are murmured among the mouth, the tongue is too intertwined and twisted to produce expressions that could be understood. Life fades away, crumbles to pieces while dreams and ideas revive the numbed soul. Fingers carve lines onto the face, sorrow imprints itself in flickering stains. Like a fish entangled in a net, the thoughts are buried inside traps. Soft touches leave long forgotten memories of comfort and understanding, broaden the mind only to become violent and evermore painful. Time dissolves into a neverending spiral of torments until a shadow evolves around the schemes and illusions. Truth and faith follow, reimagined in a forgiving, wholly accepting character that lends the last to help out and rescue. A saviour full of love. Waves of tears flush down the face, as the figure disappears in the ocean of schemes again. Only in the mind stays a vivid image, almost like a painting, recovered again as the shadow gives in completely. Embedded and encarved, beautifully conserved and cared for, so grows the bond between two figures equally wounded. Love deepens into a mutual understanding alighting the steep pathway that is called life, leading them on together, for a moment enclosed and freed from loneliness.

Freitag, 12. Mai 2017

Highlight

Highlight

Bunte Lichter flackern im Takt der montonen Melodie, hin und wieder pfeift oder flötet eine Stimme über den basslastigen Rhythmus. Schatten bewegen sich durch den Raum, Gesichter verdeckt von der Dunkelheit. Schwaden ziehen süßliche Aromen mit sich, füllen die Lungen und schließlich den Verstand mit Bildern aus, die keinem Muster folgen. Verwirrend und doch zugleich eigentümlich anziehend wirbeln die Fetzen durch die Gedanken, verschmelzen zu Konglomeraten und entführen in andere Ebenen. Der Boden scheint zu wanken oder die Wände sich zu drehen, während Körper zueinander finden. Hände suchen nach einer gemeinsamen Verbindung und Lippen verschränken sich wie Tänzer. Vor dem Hintergrund einer grellen Anzeigetafel schwebt die Silhouette einer geheimnisvollen Gestalt. Zungen stoßen aneinander, Speichel gleitet über nackte Haut. Jemand hustet, während gleichzeitig das Stöhnen einer neu beginnenden Liebe Blasen wirft im Kopf eines Getriebenen. Der Gesang schwillt an und die Melodie weicht zurück, Stimmen verblassen und Gespräche verschwimmen. Worte zerfließen auf der Zunge, verlieren ihre Bedeutung und gewinnen zugleich an Gewicht. Finger verschränken sich im Nacken, spüren dem einzigartigen Geruch nach. "Highlight" tönt das Echo des Sängers, während sich Pupillen weiten. Der Geist taucht noch weiter in das Unbekannte, stößt sich voran auf der Suche nach Wissen. Schwere Augenlider heben sich nur ein Stück, um den anderen zumindest mitzunehmen. Hitze flutet durch die Adern, als sich die frisch gewonnene Liebe gegenseitig erschöpft. Müdigkeit lähmt die Muskeln und erschlafft die Körper und eine tiefe Dunkelheit übernimmt nach und nach die zuvor noch grellbunte Welt.
Zumindest, bis der verzehrende Hunger nach dem erlösenden Gefühl der Ekstase wieder die Adern in Brand setzt...

Donnerstag, 4. Mai 2017

Der Schemen

Fingernägel in die Hände gegraben, Zähne in die Lippen verbissen, so steht ein einzelner Schatten. Verlassen von den vertrauten Gestalten, zurückgehalten von den widerstrebenden Stimmen im Inneren. Nur einmal noch möchte der Schemen auf den Steinen tanzen und sein Gesicht in den Haaren vergraben, vergessen, was geschehen ist und frei sein. Frei von dem Gewicht, das ihn in den Boden drückt und jeden Schritt zur Qual werden lässt. Verloren wirken seine Blicke in die Ferne, die sich vor ihm ausbreitet.
 Hin und wieder durchbricht ein einzelnes Wort wie eine Welle die Mauer, den Schild, den der Schemen hochgezogen hat. Die Einsamkeit nährt das Gefühl der Fremdheit und des Ausgeschlossenseins, aber mit jedem weiteren Tag verhärtet sich das Innere. Selbstvergessen taumelt der Schemen dahin, seine Sinne verschlucken den Schmerz, saugen ihn geradezu in sich auf. Genießen geradezu die selbst geschaffene Illusion, in der der Schemen voller Freude und Liebestaumel in den Armen der Schattengestalt liegt. Doch diese Gestalt kümmert sich nicht, sieht nicht einmal hin und schiebt Andeutungen fort. In einzelnen Berührungen glaubt der Schemen dem Schatten nahe zu sein, während er in Realität Wunde für Wunde seinem Körper zufügt.
Der leichte, stechende Schmerz erinnert den Schatten an die Macht des Lebens, die Schönheit, den Wahnsinn, aber auch das Wahre. Mit jedem Schritt jedoch wird das Gewicht schwerer, wird die Last, die der Schemen in sich sieht, größer. Krampfhaft die Fassade weiterhin aufrechthalten, lächeln und warmherzig sein. Anderen jede Hand reichen, aber selbst immer tiefer versinken. Der Schemen spürt nur noch eine zarte Erinnerung an das, was er einst fühlte.
Hauchzart wie ein Luftstoß spinnt sich die Finsternis enger, schnürt den Schemen in einen Stillstand. Kälte ist das letzte, was der Schemen noch fühlen kann, als er dem Ruf folgt. Das Wasser liegt ruhig da, als er in die Fluten watet. Eine tiefe Ruhe umgibt den Schemen, eine tiefe Agonie, getarnt in der Ruhe und Entspanntheit, zeichnen die Züge, als die Wellen ihn behutsam geradezu in ihre eisige, aber für den Schatten geradezu wohltuende Umarmung schließen...