Verführung(?)
Leute reden über arme Menschen in Bangladesch, die sich zu Tode schuften und fordern Veränderungen. Im nächsten Moment beißen sie in ihre Schokolade, die Kinder in Kenia abgebaut haben. Sie lächeln über das Unglück hinweg, das in weniger bekannten Orten schwelt.
Während ihre Hände über die teuren Smartphones rauschen, wird deren veraltete Elektronik später auf Halden in Südafrika landen, wo die Menschen dort schwerste Vergiftungen auf sich nehmen, um für wenige Dollar den "Schrott" zu verkaufen.
Selbst wenn die Werbung noch so wenig Einfluss auf einen hat, das Unterbewusstsein akzeptiert längst die unterschwellige Botschaft: Kauf! und reagiert wie darauf gepolt. Dazu noch die Aussicht selbst mehr zu besitzen für weniger Anstrengung, aka hochwertige Kleidung zu Ramschpreisen, da kann jeder mal dem Rausch verfallen.
Und am Nachmittag trifft man sich dann, diskutiert über das Problem, einen Stereotypen zu klassifizieren, schlürft Kaffee aus Coffeeshops, die offen zugeben, Menschen auszubeuten und shoppt Markenklamotten, die von denselbe Näherinnen verarbeitet wurden wie Billigware aus dem Discounter.
Prost auf den Konsum! Aber hey: Die Rate des Kaufverhaltens erhört sich ja "nur" geringfügig...
Und: Wir alle tun viel für die Großkonzerne, weil wir akzeptieren, was passiert, aber gleichzeitig gibt es auch kaum Möglichkeiten, sich zu wehren...
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