Erkunden
Den Horizont öffnen und sich der Umgebung hingeben. Über endlose Felder schreiten, während kühl und sanft der Wind den Körper streift. Beinahe so zärtlich wie die Erinnerung an frühere Berührungen einer verflossenen Liebe gleiten Regentropfen die Wangen hinab. Die Lippen gespitzt, den eigentümlichen Geschmack des frischen Wassers erheischend, ergießt sich eine Flut von Bildern im Kopf. Farbspkektren fließen ineinander, erzeugen kraftvolle Visionen und kurze Stöße von Inspirationen. Die Geschmacksknospen verzehren sich nach neuen Erfahrungen, schwenken suchend umher, treiben die Füße unentwegt fremde Pfade entlang. Ein prickelnder Schuss voller Emotion wartet dort vorne, umfließt wie die Regentropfen einen Augenblick lang die kindliche Seele. Heiß pulsierende Energie erfüllt den Körper, beschleunigt den Herzschlag und die Anstrengungen. Kurzzeitig flammt eine andere Seite auf, zwei Körper stoßen zusammen und erschaffen etwas Neues. Driften gleich darauf auseinander und bleiben doch irgendwie aneinander haften. Pupillen so tief wie Ozeane und erweitert wie der Himmel senden Wellen durch die Venen und Adern. Hormone schaffen Trugbilder, elektrisieren einstmalige Verbindungen und reaktivieren vergessene Träume. Eine Hand, die aus dem Dunkel hinübergreift und andere zu sich ruft. Kurz angefasst, rasch wieder verloren im Strudel der Menschen. Im gleichen Atemzug verblassen die Liebesschwüre, verblassen die Hoffnungen, bis sie nur noch bleiche Abbilder der Vergangenheit sind. Wieder begibt sich der Körper vorwärts, die Neugierde wachsend mit jedem neuen Treffen. Ruhelos, haltlos, ziellos suchend, umherirrend auf einer ewigen Wanderung, um jede Gefilde zu erkunden, bis sich etwas zeigt. Etwas, das nicht nur erscheint, sondern wahrhaftig ist und im Inneren zu einer Wiederkernnung führt...
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