Aufgezehrt von Hitze
Fasziniert folgen die Augen dem Streichholz,
das der Blinde auf den Boden wirft,
während im Hintergrund eine kalte Sonne flirrt,
füllt sich sein Herz mit Stolz.
Unter den Wellen seines Bewusstseins
treibt er dahin wie ein Fisch,
dessen Fokus auf das Ziel längst erlischt,
während die Funken sprühen und scheinen.
Ein kleines Feuerwerk schwelender Bilder,
durchschießt die Köpfe der Blinden,
die seine Gefühle nicht kennen oder ersinnen,
während er langsam fortfährt wie ein Wilder.
Die Zungen der Flammen kitzeln sanft,
seine Haut erbebt wie unter Streicheleien einer Liebe,
alte Flamme vergessener Tage, aber frische Hiebe,
so zieht er mit der Klinge über die Hand.
Blutstropfen wie Rubine entzünden neue Glutnester,
der Erblindete ruft nach seiner verstorbenen Schwester.
Taube Stimmen schleifen ihn durch die Hitze,
die ihn schüttelt und voller Labsal kitzelt,
langsam zerfällt die Maske in dem roten Schleier,
letzte Gegenwehr verliert sich in dem wütenden Feuer.
Mit einem Aufschrei und Japsen nach Luft,
gelangt der Sehende in die Welt der Schemen,
verliert seine Identität für ein Leben ohne Schmerzen,
oder erhält eher Mittel zur Betäubung des sich verschließenden Herzens,
die reale Welt will niemand mehr sehen,
wenn der rosa Regenbogen der vorgegaukelten Wirklichkeit verpufft.
Dabei ist Schmerz ein menschlicher Instinkt,
etwas zum Schutz der eigenen Sinne,
den aber nur die Starken ertragen können,
die Schwachen verleugnen lieber für das Schöne...
Ein anderer Sehender trägt das Feuer im Herz
und mit offenen Augen genießt er den heißen Schmerz,
den er so lange zahlt,
bis seine Seele aufsteigt in die glutroten Strahlen...
SchönerSchmerz
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