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Sonntag, 5. Februar 2017

Davonfliegen

Über den Horizont hinaus

Noch einmal spreizen sich die Flügel des Falken, der lange Zeit den Boden nicht verlassen konnte. Festgehalten von den Fesseln der zerstörerischen Kräfte einer anderen Zeit, blieben seine Schwingen an den Körper gepresst. Brennende Schmerzen durchzuckten seine Nächte, tränkten seine Albträume in den Farben der Pein. Schwarz und rot vermischt mit den Farbtupfern der grassierenden Krankheiten. Wo er seine Unterstützung als nützlich erachtete, reichte er die helfende Hand, im Gegenzug steckte er dafür den Schlag seiner Wärter ein.

Doch nun weitet sich sein Blick, seine Augen gleiten höher und höher über den Horizont hinaus, als wäre die Grenze, die er sich setzt, nur in seinen Gedanken vorhanden. Die eisenharten Ketten sprengt er von sich, krachend landen sie auf dem Grund. Werden rasch von den brausenden Wind mit Sand bedeckt, der sich in wirbelnden Fontänen um den Falken herum aufbauscht. Kraft pulsiert durch seinen Körper, Energie pumpt in Stößen bis in seinen Kopf herauf, löscht die letzten Sorgen aus. Seine Muskeln schreien nach dem letzten Aufschwung und er wirft nur ein Mal noch einen Blick zurück auf das, was er verlassen muss. Ihr Schnabel im Sand, ihre Flügel blutbeschmiert, die Augen trübe und verständnisvoll. Sie weiß, was passiert.

Eine Welle trifft seine Seite, als er sich den rauen Winden anpasst und ihr stumm verspricht, sie zu befreien, sobald er die andere Welt erblickt und eine Rettung gefunden hat. Aber sobald er sich aufschwingt und bereit ist, davonzufliegen, verblassen seine Erinnerungen zu Staub. Zertreten von der unterdrückenden Faust einer anderen Form von Gewalt und aufgerieben von dem Zorn der Unterdrückten, die ihn als ihren Helden preisen. Seine Sinne schwinden, als er seine letzten Kräfte mobilisiert, um zu entkommen, doch er fühlt bereits, wie ihm erneut alle Luft ausgepresst wird. Als er dem Ende entgegentrudelt, kehrt er seine Gedanken zurück zu seiner Liebe und erkennt, dass ein Gefängnis nichts ist gegen den Preis des Verlustes eines gefangenen Lebens...

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