Alte Reliquien
Die Hände sind getränkt von Blut,
die Wangen glänzen diamanten,
salzige Tränen, die nie entschwanden,
im Kopf steigt an die zornige Glut.
Auf den Pfaden verblassen die Ränder,
Staub und Asche verschmiert die Haut,
in den Ohren dröhnt das Blut donnerlaut,
hinter den Füßen liegen abgestorbene Länder.
Nichts als ein Wimpernschlag,
nicht mehr als ein vergebener Atemzug,
der letzte in der Liebe, dem Betrug,
so vergeht der zerbrochene Tag.
Zwei Seelen auf zwei Streben,
dünnes Eis bricht Stück für Stück,
auf der Scholle Liebe flieht das Glück,
der Dolch durchstößt den Leib,
das Herz zersplittert, vergeblich geweint,
der Verliebte verliert hier mehr als nur sein Leben.
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